Parque Nacional Volcán Irazú

Der Himmel zeigte sich am Morgen um halb sieben hier im Hochtal endlich einmal wolkenlos. Voller Freude buchten wir uns online Ticktes für den etwa eine Stunde entfernten Irazu Nationalpark. Dort gibt es zwei Sektoren, die besucht werden konnten, einen Bereich mit Wanderwegen und den Krater-Bereich hoch oben auf fast 3500m.

Am Vormittag wanderten wir zuerst einige der Wanderwege des Prusia Sektors. Für einmal war es kein Regenwald, sondern ein Trockenwald, fast wie bei uns in den Alpen. Dies lag daran, dass in den 1960er Jahren nach dem letzten grossen Ausbruch für hier exotische Zypressen, Eykalyptus und Kiefern gesetzt wurden um das Gelände rasch zu stabilisieren vor Erdrutschen. Der Wald ist inzwischen vor allem für die Einheimischen ein beliebtes Ausflugsziel, da er ganz anders als der hier bekannte Regenwald ist. Dennoch war es auch für uns spannend: zum einen, weil es subtropische Kiefern sind, die schmal und pfeifengerade sehr hoch in den Himmel wachsen, zum anderen, weil es bei uns keine Eukalyptusbäume gibt. Auch diese sind sehr hoch und ohne grosse Verästelung und wachsen zudem sehr schnell.

Am frühen Nachmittag fuhren wir dann noch hoch zum Krater des Irazú Vulkans. Er ist mit 3432 m Höhe der höchste Vulkan von Costa Rica. Der letzte grosse Ausbruch war bereits 1963, der letzte kleinere 1995. Hier gab es aber nicht mehr viel zu sehen, als zwei tiefe Krater und eine wüstenähnliche Landschaft. Der blaue Kratersee, welcher lange Zeit das Wahrzeichen des Vulkans war, ist in der Zwischenzeit auch vertrocknet. Das interessanteste war die kurvenreiche Strasse nach oben mit dem Weitblick übers Land. Bei wolkenlosen Wetter könnte man von hier aus sogar zwei Meere sehen, den Atlantik und den Pazifik. Aber von beiden Seiten drückten die Wolken rein, welche wir bald unter uns liessen.

Auf der Fahrt zurück nach Cartago stoppten wir noch bei den Ruinen des Duran Sanatoriums, einer alten Tuberkoloseklinik, die von 1918 – 1963 in Betrieb war. Hier konnten wir durch die leerstehenden und verfallenden Gebäude der einst modernen Klinik schlendern und uns nur vorstellen, wie das damals wohl war, als hier in 300 Betten Frauen, Männer und Kinder behandelt wurden.

Monte Sky

Nach dem gestrigen „lazy day“ war heute wieder Aktivität angesagt. Hier in Oriso war die Luft merklich kühler. Schön hatten wir die langen Wanderhosen dabei und durften sie endlich anziehen.

Wir besuchten den nahegelegenen Monte Sky, ein kleiner privater Park, der mit seinen drei Trails, absolut einen Besuch Wert waren. Als wir auf einer kleinen, niedlichen Lichtung mit einem Häuschen ankamen, wurden wir vom Eigentümer herzlich begrüssst. Er unterbrach für uns seine Arbeit im Garten und gab uns geduldig Erklärungen zu seinem Anwesen mit den Trails. Für den Eintritt bezahlten wir umgerechnet 8.00 Fr. pro Person, den Eintritt für die Buben hat er uns geschenkt. Wir befanden uns Mitten der in einem lieblich gestalteten Garten auf 1666 müM mit vielen kleinen Nischen mit Tischen und Bänken, die zum Verweilen einluden. Von diesem Garten gingen drei von roten Pflanzen gesämte Wege weg und führten uns in die Tiefen des Regenwaldes. Die Trails waren nichts für Turnschuhtouristen, sondern eher für Abenteuerlustige wie uns. Die Wege waren vom Regen der vergangenen Tage matschig und schlammig, darum sehr rutschig mit einigen anspruchsvoll Passagen. Es gab Bäche zu überqueren, indem wir gekonnt von Stein zu Stein springen mussten. Ein paar kleinere Kletterpassagen waren auch dabei. Der obligate Picknick genossen wir im Garten des Besitzers nach den ersten beiden Trails und nahmen nach der Mittagspause noch den letzten in Angriff. Der kleine Park bot uns alles, war wir Lieben. Wasser überqueren, klettern, wandern – also ein gelungener Wandertag mit sehr viel Spassfaktor. Darum waren für die Jungs die imposanten Wasserfälle eher nebensächlich. Es war aber einmal mehr ein beeindruckendes Naturspektakel, mit wieviel Kraft die Mutter Natur als die vielen kleinen und grossen Wunder vollbringt.

Von der Karibik zurück ins Hochland

Es hatte die ganze Nacht geregnet und machte keine Anstalten aufzuhören. Bei strömendem Regen packten wir nach dem Frühstück unsere Sachen zusammen und räumten das lieb gewonnene Häuschen wieder auf. Kurze Zeit später sah es aus, als wären wir nie da gewesen.
Vollbepackt fuhren wir gegen zehn Uhr los. Die Fahrt zu unserem nächsten Ferienhaus zwischen Paraiso/Orosi war mit 4.5 Stunden auf dem Navi veranschlagt. Der Regen wollte für einmal nicht aufhören, auch als wir uns von der Karibikküste abwendeten und die kurvenreiche Strasse hinauf nach Turrialba fuhren blieb es nass.
Eigentlich wollten wir, inzwischen kurvten wir durch Dörfer auf über 1700 m.ü.M, hier noch eine kleine Wanderung zu einem Wasserfall unternehmen, doch bei dem Zustand der Schotterstrasse und dem nassen und nebligen Wetter, liessen wir das dann bleiben und fuhren weiter Richtung Orosi.
Nach einer gemütlichen Picknick-Pause kauften wir bereits fürs Nachtessen und Frühstück ein, bevor wir zu unserem nächsten Zuhause fuhren. Das Haus befindet sich auf dem Grundstück einer kleinen Farm auf einem Hügel mit tollem Blick ins Orosi-Tal.
Wir befinden uns auf etwas mehr als 1300m und es ist merklich kühler hier, sicher auch wegen des nassen Wetters.

Parque Nacional Cahuita zum Zweiten

Die ersten Tage hier in Puerto Viejo waren vom Wetter her eher bewölkt. Das heisst für uns sehr angenehm. Nach dem gestrigen heissen Tag strahlte auch heute die Sonne in ihrer Pracht.

Wir entschieden uns noch einmal den Cahuita National Park zu besuchen. Diesen hatten wir bereits an unserem ersten Tag hier besucht und dabei sehr viele Tiere gesehen. Weiter bot der Nationalpark schattige Wege und dazwischen immer wieder die Möglichkeit für einen Sprung ins kühle Nass. Letzthin hatten wir auch das Ziel, bis zur Punta Cahuita zu laufen, nicht erreicht. Das wollten wir heute noch realisieren.

Beim Parkeingang angekommen, mussten wir die obligate Plastikkontrolle über uns ergehen lassen. Das hiess Rucksackkontrolle und wir mussten prompt unsere Mittagssandwiches aus der Folie auspacken, damit uns der Zutritt gewährt wurde.

Bereits nach den ersten Metern sichteten wir heute das erste Faultier. Diesem folgten noch weitere sechs Stück. Es schien, als hätten wir langsam ein Auge dafür entwickelt. Im Jaguar Rescue Center lernten wir, dass ein Faultier nur einmal pro Woche seine Notdurft verrichten muss. Dazu steigen sie vom Baum – und nur dann. Ich hätte nie gedacht, dass es einmal so spannend sein würde, jemandem beim Sch… zuzusehen. Ein Riesenspektakel für uns und ein Dutzend andere Touristen. Noch nie hatten wir ein Faultier so nahe betrachten können.

Weiter hatten wir heute das Vergnügen endlich Brüllaffen aus nächster Nähe zu bestaunen, wie sie sich von Ast zu Ast schwangen, einmal ohne Gebrüll. Eine Äffin führte sogar ein Junges mit sich. So sweet.

Wir schafften unser Tagesziel und erreichten am Mittag die Punta Cahuita. Hier amüsierten wir uns an den Waschbären aber auch an den Touristen, die noch nicht gelernt hatten, dass vor ihnen nichts sicher ist und sie auch Taschen öffnen können. Ebenso sahen wir ein Kapuzineräffchen mit einem Chipssack von dannen ziehen und den Inhalt genüsslich im Dickicht der Äste verspeisen. Wir nutzen die verbleibende Zeit für einen Picknick und einen Schwumm im lauwarmen Meereswasser, bevor uns die Rangerin bat, aufzubrechen. Ab 14:00 Uhr werden die Touristen wie eine Herde Schafe zum Ausgang „getrieben“ weil der Nationalpark um 16:00 Uhr schliesst und die 4.5 km noch bewältigt werden müssen. Beim Ausgang gönnten wir uns im Strandrestaurant einen Mojito und schauten unseren Buben beim Dribbeln zu. Sie hatten bereits wieder ein paar Locals zum Fussballspielen gefunden.

Ein herrlicher Tag – unser letzter hier rund um Puerto Viejo – neigte sich dem Ende. Sobald die Kinder im Bett waren, liessen wie diesen Sommerabend schaukelnd in der Hängematte mit einem Glas Rotwein ausklingen.

Refugio Nacional Gandoca-Manzanillo

Heute fuhren wir erneut nach Manzanillo, dem letzten Ort am südlichsten Ende der Karibikküste von Costa Rica. Danach folgt noch das Schutzgebiet, welches sich bis zur Grenze nach Panama erstreckt.

Der Himmel zeigte sich heute für einmal strahlend blau und wolkenlos. Im Gegenzug war es bereits um neun Uhr brütend warm, als wir unsere Wanderung ins Schutzgebiet starteten. Zuerst ging es 2 km entlang der Küste, hier blies immerhin noch eine leichte Brise vom Meer her. Danach folgten weitere 2.5km bei feucht-tropischer Hitze quer durch den Dschungel an die Punta Mona, einem menschenleeren Strand mit Blick auf eine kleine Insel. Und wohl auch in Sichtweite zu Panama, denn das Handy wählte sich in ein dortiges Telecom-Netz ein und das „Willkommen-in-Panama-SMS“ erschien prompt auf unserem Display.
Wir machten hier kurz Mittagspause. Und kühlten unsere Beine im Meer ab. Die Kinder entschieden lieber am Schluss der Wanderung am Strand von Manzanillo zu baden und nicht bereits hier, denn nach anderthalb Stunden hätten wir sowieso wieder aufbrechen müssen, da das Schutzgebiet bereits um 15:30 Uhr schloss.

Also traten wir kurz nach 12:00 bereits wieder den zweistündigen Rückweg an. Auf dem Hinweg haben wir nicht grad viele Tiere gesichtet. Eigentlich nur Vögel, Schmetterlinge und ein paar Krebse. Immerhin einen Tukan hoch oben in den Bäumen – das (oder ein Brüllaffe) war das gesetze Tagesziel ;-).
Auf dem Rückweg war dann bedeutend mehr los. Nasenbären streiften im Dickicht umher und einige Klammeraffen-Gruppen turnten an mehreren Stellen an uns vorbei. Immer wieder eindrücklich zuzuschauen, wie sie sich von Ast zu Ast schwingen und sich so quer durch den Wald bewegen. Auch hörten wir immer wieder das laute Geschrei der Brüllaffen. Wüsste man nicht, dass es sich um harmlose Affen handelt, könnte man echt meinen irgend ein blutrünstiges Monster aus einem Horrorfilm trieb hier sein Unwesen. Leider blieb es wieder einmal beim Geschrei, zu Gesicht haben wir keinen bekommen.

Zurück in Manzanillo, genossen wir das schöne Wetter unter den Palmen und badeten noch eine ganze Weile, bis sich um fünf die Sonne wieder senkte und wir zurück nach Puerto Viejo fuhren. Dort schauten wir noch bei einigen Läden vorbei und gönnten uns danach noch ein Abendessen im Restaurant, bevor wir definitiv zurück nach Hause fuhren.

Ara Manzanillo

Obwohl der Wetterfrosch für heute, wie auch die letzten Tage, Regen vorausgesagt hatte, brachen wir nach dem Frühstück mitsamt Badesachen auf. Wir folgten einfach der Sonne und dem blauen Himmel und hatten schon bald ein nettes Badeplätzchen gefunden. Einmal mehr fernab vom Tourismus besassen wir einen Strandabschnitt mit schwarzem Sand und einer etwas ruhigeren See nur für uns. Hier machten wir es uns bequem, genossen das Plantschen im Wasser, das Spielen im Sand – einfach Pura Vida!

Mitte Nachmittag machten wir uns auf zum Ara Manzanillo Wildlife Refuge. Hier besuchten wir eine Organisation, die es sich zum Ziel gemacht hatte, das Überleben der wild lebenden grünen Ara-Papageien, den Green Macawas in Costa Rica zu sichern. Hier wurde täglich 15 Menschen Eintritt gewährt und wir gehörten heute zu den Auserwählten. Zu Beginn berichtete uns die sympathische Mitarbeiterin wichtige Facts zu den vom Aussterben bedrohten Papageien. Der grüne Papagei lebt ausschliesslich an der Karibikküste in Mittel- und Südamerika, während der rote Papagei ausschliesslich an der Pazifikküste anzutreffen ist. Das Überleben des grünen Aras ist bedroht, weil sich einerseits der Mensch immer weiter in den natürlichen Lebensraum der Vögel ausbreitet, aber auch viele Tiere wie beispielsweise der Fischertukan, Schlangen und Affen die proteinreichen Eier der Vögel mögen. Die Organisation schützt vor allem die Nistplätze, womit die Population seit 2008 von sehr wenigen Tieren auf 120 Vögel gesteigert werden konnte. Ebenso muss weiterhin von Wilderei geschützt werden, damit die tropische, üppige Vogelvielfalt bestehen bleibt.

Im Anschluss wurden wir zu einem Aussichtspunkt geführt, wo wir die Papageien 1h lang beobachten durften. Es war eindrücklich, wie die bunten Vögel mit ihrem vorwiegend olivgrünen Gefieder in der Luft segelten. Dabei wurden die Spannweite und die bunten Flügel erst richtig erkennbar. Und trotz blauen, gelben und roten Federn war eine Tarnung in den hohen Baumkronen möglich. Wir in der Mitte und um uns zogen die wunderschönen Papagei-Vögel ihre Kreise. Ein herrliches Naturschauspiel. Ab und an zog auch ein Tukan vorbei und wir konnten neben zahlreichen Seidenspinnen auch noch einen roten Pfeilgiftfrosch und ein paar Eichhörnchen entdecken. Und schliesslich neigte sich ein weiterer, schöner Tag dem Ende entgegen.

Punta Uva

Heute Sonntag machten wir dasselbe wie die Ticos. Badesachen an, Picknick einpacken und mit dem Auto an den langen Sandstrand der Punta Uva fahren. Okay, wir waren mit etwas weniger Hausrat am Strand als die Ticos. Die fahren am Wochenende anders auf, Auto rückwärts zum Strand parkiert, Kofferraum auf, Grill, Campingtisch und Stühle raus, Partyzelt für allfällige Schauer aufgestellt, jede Menge Kühlboxen mit Essen und Getränken bereitgestellt.

Wir schauten dem bunten Treiben und dem familiären Ambiente gespannt zu, genossen am Morgen noch die Sonne, am Nachmittag war dann wieder bewölkt. Aber warm ist es allemal an Land und im Wasser.

Unsere Kinder spielten bald einmal mit Einheimischen Kindern Fussball am Strand. Was zu viert begann und schlussendlich zu einem spassigen Match mit einem Dutzend von Gross und Klein wurde. Mit Händen und Füssen wurde kommuniziert, Berührungsängste gab es keine. Am Schluss durften unsere Kids sogar noch Marshmallows mit den andern braten.

Um halb vier folgte dann abrupt Aufbruchstimmung. Heftiger Regen setzte ein und innert kurzer Zeit war der Strand wieder sich selbst überlassen. Unter den Palmen setzte sich ein Konvoi von Fahrzeugen die Schotterpiste entlang zurück zur Hauptstrasse.

Costa Rica, so schön… anders

Nach vier Wochen haben wir schon einiges erlebt, nicht nur Natur, Tiere und Landschaften. Hier ein paar Eindrücke.

Einkaufen

Supermärkte gibt es überall. Vom ganz grossen Walmart (US-Kette) bis zu den Mini Supermärkten in jedem noch so kleinen Kaff, welche ähnlich einem Tankstellenshop bei uns sind – also vom Sortiment, vom Aussehen gibt es es die in allen Varianten von Modern bis Ghetto-Stil.
Es gibt in den grösseren Supermarktketten, wie Pali/MaxiPali (gehört Walmart), MegaSuper, BM Supermercado, Automercado alles zu kaufen, was man so kennt und benötigt, jedoch gibt es viel weniger Auswahl bei den Produkten als bei uns, mit ein paar Ausnahmen: Reis, Bohnen oder, Salsas. Da gibt es ganze Gänge zur Auswahl. Und Reis im 1kg Pack ist eher die Ausnahme, die 3kg-Packung ist die gängigste, aber es gibt auch Gebinde von bis zu 25kg. Dafür sind die Teigwaren meist nur in 250g Packungen verpackt, anstatt wie bei uns in 500g.
Bei den Eiern sind 15er Karton üblich, daneben gibt es oft auch 30er Kartons und sehr selten gesehen unsere 6er-Packungen. Verkauft werden die Eier, wie Fleisch, zum Kilo-Preis.
Praktisch (obwohl auch nicht wirklich energie-optimiert) ist, dass die Getränke von Fruchtsaft bis Bier grösstenteils in Kühlschrank-Rayons stehen. So können sie nach dem Kauf direkt genossen werden. Die Grössen der PET-Flaschen gehen hier von 2dl bis 3 Liter.
Das mit dem Brot ist so eine Sache ausserhalb der DACH-Länder, ausser Toast oder sonstigem Brot aus dem Plastikbeutel ist leider nichts mit knusprig. In einigen hochwertigeren Supermärkten, werden auch Brote, wie wir sie kennen angeboten, die sind aber meist auch gummig. Etwas aufbacken zuhause ist dann aber die Lösung.
Und es gibt auch Produkte, die ganz fehlen und uns zuzmindest aufgefallen sind: Papiertaschentücher.
Die Preise sind je nach Produkt vergleichbar oder sogar einiges höher, als in der Schweiz, vor allem alles was aus USA und Europa importiert wird, ist sehr teuer. Die einheimischen Grundnahrungsmittel (Reis, Bohnen, Fleisch, Eier und Früchte) sind für unser Verhältnisse recht preiswert.

Früchte und Gemüse

Die Früchte in Costa Rica sind ein Traum, sehr schmackhaft da frisch und reif! Es gibt eine grosse Auswahl an Früchten, insbesondere halt für uns eher exotische Früchte. Natürlich die Export-Schlager Bananen und Ananas. Daneben gibt es aber noch viele andere saisonale Früchte wie Mango, Papaya, Maracuia, Guanabana, Guaba, Granadilla, Manzana de Agua,…
Am besten kauft man die Früchte direkt bei einem Fruchthändler oder Bauer, der an der Strasse seine Früchte verkauft. Die sind dann wirklich reif uns süss.

Restaurants

Gibt es auch in allen Varianten und Preisklassen, wie bei uns. Dann gibt es noch die Sodas, einfache Lokale, die es überall gibt, in den Orten und entlang der Strasse. Es sind Familienbetriebe, in denen ausnahmslos frisch und traditionell gekocht wird. Daneben gibt es auch Fastfood-Sodas, die Burger & Co anbieten. Die Ticos und Ticas lieben ihre Sodas, weil sie dort für wenig Geld ein einfaches aber gutes Essen bekommen, das wie zuhause zubereitet ist.

Geld

Wir hatten nur US-Dollar in Bar mitgenommen, weil es in den Reisebüchern so empfohlen wurde. Dollar kann man fast überall verwenden, insbesondere bei den Touristenattraktionen. Dennoch ist es sinnvoll auch die Landeswährung Colones bei sich zu haben, meist fährt man damit besser. In den Supermärkten und Restaurants kann man problemlos mit Karte in Colones zahlen, kontaktlos wie bei uns. Beim Fruchtverkäufer an der Strasse oder einem kleinen Soda ist aber Bargeld meist Voraussetzung.
USD wechselt die Bank zu einem guten Kurs und ohne zusätzliche Spesen. Beim Besuch einer Bank wird man von bewaffneten Sicherheitsleuten geprüft, bevor man reingelassen wird. Meist gibt es lange Schlangen vor den Schaltern bis auf die Strasse und um Geld zu wechseln benötigt man seinen Pass.

Tanken

Die Benzin- und Dieselpreise sind vom Staat festgelegt und somit an jeder Tankstelle im Land gleich. Dadurch gibt es auch keine grosse Preis-Tafeln wie bei uns an den Tankstellen. Aktuell zahlt man 619 Colones pro Liter Superplus, was knapp 1.20 CHF entspricht.
Tanken muss man nie selber, die Tankstellen sind immer bedient. Bezahlen kann man direkt bei der Bedienung, die haben immer ein portables Kartengerät da – natürlich geht auch Bargeld.

Autofahren in Costa Rica

Das haben wir im separaten Artikel Costa Rica – unterwegs mit dem Auto festgehalten.

Jaguar Rescue Center

Auf den heutigen Tag hatten wir uns schon lange gefreut. Denn wir besuchten heute das Jaguar Rescue Center, welches zwei Reisende 2008 eröffneten.
Sandro Alviani uns seine Frau Encar hatten sich beim Reisen auf Costa Rica kennen und lieben gelernt. Verbunden hatte sie die Liebe zu den Tieren, da sie beide in Zoos arbeiteten. Sie wurden hier in Puerto Viejo sesshaft und boten in ihrem Garten wilden und kranken Tieren einen Zufluchtsort. Dies sprach sich in der Gegend herum worauf ihnen ein verletztes und verwaistes Jaguar Baby gebracht wurde, um welches sie sich kümmerten. Es stellte sich heraus, dass das Baby kein Jaguar sondern ein Ozelot war (als Jungtiere sehr ähnlich). Aber die Rettung des Jaguar-Babys hatte sich schon herumgesprochen, dass sie bis heute das Paar mit dem Jaguar-Jungen genannt werden. Darum nannten sie ihr Tierrettungszentum „Jaguar Rescue Center“. Bis heute wurde hier aber noch nie ein Jaguarjunges gesundgepflegt.

Das Jaguar Rescue Center ist eine gemeinnützige Organisation, die keinerlei finanzielle Hilfe vom Staat erhält. Alle Eintritte oder Verkäufe von Souvenirs kommen direkt den Tieren zugute und Projekte werden von Spendengeldern finanziert. Alle Guides arbeiten ehrenamtlich und ihr Lohn besteht ausschliesslich aus dem Trinkgeld der Besucher.

Alle Tiere, die wir hier bestaunten, konnten nicht mehr in Wildnis befreit werden, da sie nicht mehr Überlebensfähig waren. Die Tiere mussten geschlechtlich getrennt gehalten werden, weil sie sich nicht fortpflanzen dürfen, denn dann wäre es ein Zoo und Zoos sind auf Costa Rica verboten. Alle hier lebenden Tiere brachten eine traurige Geschichte mit. Ein Spider Monkey wurde von seiner Mutter vom Baum gestossen, weil er aufgrund des grauen Stars nicht überlebensfägig war. Ein Brüllaffe wurde 27 Jahre angekettet in einer Garage gehalten. Ein Zweifingerfaultier (die im Vergleich zu den Dreifingerfaultieren immer braun sind), hatte ein sehr geschwächtes Immunsystem und eine Entwicklungsstörung, weil seine Mutter zu viele giftige Blätter der Bananenplantage gefressen hatte. Einem Papageien wurden die Flügel gebrochen, damit er zuhause gehalten werden konnte. Wildtiere als Haustier zu halten, ist inzwischen illegal und kann sogar mit Gefängnisstrafe gebüst werden. Auch die Wilderung und Jagd ist nicht mehr gestattet. Die Umsetzung dieser Gesetze ist jedoch schwierig, weil die Einheimischen immer noch alles zum Verzehr nutzen, was einfach gejagt werden kann (z.B: Wildschweine) oder als Gefahr angesehen wird (z.B. Schlangen), weil sie sich vieles in den Supermärkten schlichtweg nich leisten können, da die Preise auf die Touristen abgestimmt sind.

Die meisten Tiere kommen infolge menschlichen Fehlverhaltens bzw. Eindringen der Menschen in die Gebiete der Wildtiere ins Spital. Im Jahr werden 1000 Tiere behandelt und erfolgreich wieder in die Wildnis entsandt. Ein Tier pro Woche wird infolge Stromschlägen behandelt, weil die Stromleitungen an der Karibikküste nicht isoliert sind. Damit der Strom zukünftig isoliert gezogen wird, dafür setzt sich diese Organisation im Zusammenarbeit mit einer Stromfirma ein.

Dass Tiere, insbesondere junge Affen und junge Faultiere von den Bäumen fallen, ist normal. Es handelt sich, wie bei den Menschen, meist um Unfälle. Hierbei werden die Stimmen des verletzten Jungtieres aufgenommmen und am Unfallort abgespielt. Damit klappt eine Auswilderung nach der gesundheitlichen Versorgung der Jungtiere recht gut, weil die Mütter ihre Jungen wiedererkennen. Bei Affen geht dies schnell und bei den Faultieren ist oft Geduld nötig, weil sie schlecht hören und sich sehr träge fortbewegen.

Fotos mit Wildtieren und Menschen zu knipsen war absolut verboten. Auch dies ist ein Gesetz, welches nicht nur zum Schutz des einen Affen dient, der jahrelang für Touristenattraktionen missbraucht wurde, sondern zum allgemeinen Schutz der Wildtiere. Dabei handelt es sich um gesetzliche Bestimmung, von der wir aber bis jetzt keine Kenntnis hatten.

Nach dem sehr lehrreichen und interessanten Vormittag ging es für einmal fürs Mittagessen ab nach Hause. Das bewölkte Wetter nutzen Mael und ich für ein paar Schullektionen und Jan machte mit Noan etwas die Karibik-Küste unsicher.

Parque Nacional Cahuita

Heute fuhren wir in den 20 Minuten entfernten Nationalpark bei Cahuita. Hier ist eine ins Meer ragende Landzunge das Schutzgebiet, sowie das umliegende Meer mit einigen Korallenriffen. Wir begnügten uns jedoch mit dem Festland.
Für einmal war der Einritt eine Spende und nicht fix definiert. Auf die Nachfrage, was denn so üblich sei, hiess so 5 USD pro Person.

Ein ca. 9km langer Weg führte im dichten Wald einige Meter vom Strand entfernt rund um die Landzunge. Da für heute tagsüber trockenes Wetter angesagt war mit viel Sonnenschein, wollten wir jedoch nicht die ganz Runde laufen, sondern in der Mitte, wo der Wellengang nicht so stark ist baden und den Tag geniessen.

Auf dem Weg trafen wir wieder einige Tiere an. Das Highlight war ein Dreifinger-Faultier, welches ganz nah am Wegesrand gemütlich an einem Baum hing. So nah, hatten wir bisher noch keins gesehen. Ein weiteres Highlight waren Waschbären, die wir bisher noch nicht angetroffen hatten. Diese schlichen vor allem dort umher, wo die Leute badeten und suchten nach weggeworfenen Speiseresten. Sie waren sogar so dreist, dass sie sich an die Rucksäcke von badenden Leuten machten.

Wir genossen an einem schönen Abschnitt mit schatten spendenden Palmen und Bäumen den flachen Strand und das lauwarme Wasser. Das Wetter wurde auch immer sonniger und die Zeit verging viel zu schnell.

Denn um 14.00 Uhr fangen die Ranger vom äussersten Punkt des Nationalparks in beide Richtungen die Leute wieder an hinauszubefördern, bei unserem Standort, war es dann um 15.00 soweit, das Wasser zu verlassen und gemütlich zum Ausgang zu gehen, denn der Nationalpark schloss um 16.00 Uhr.

So blieb uns noch Zeit bei Tageslicht zurück nach Puerto Viejo zu fahren und dort noch bei Sonnenuntergang am Meer einen Cocktail zu geniessen bevor wir dann bereits wieder im Dunkeln die paar Minuten zurück zu unserem Häuschen fahren.

Es war ein herrlicher Tag, ganz Pura Vida 😉

Ein Reise-Blog von Jan und Fabienne