Jason Crocodile Tour & Parque Nacional Carara

Unsere Kinder wollten unbedingt noch Krokodile sehen. Wir hatten zwar bereits Kaimane gesichtet, aber eben keine Krokodile. Aus diesem Grund hatte Jan gestern noch spontan eine Tour bei Jason‘s Crocodile Adventures gebucht. Somit freuten wir uns auf ein neues Abenteuer, auch wenn wir unser Häuschen heute etwas wehmütig verliessen. Denn uns stand nur noch eine letzte Verschiebung ins Hotel in Alajuela bevor. Morgen wird unser Costa Rica Abenteuer leider enden. Aber das verdrängten wie heute sehr erfolgreich.

Französisch lernend mit Mael verging die Zeit wie im Fluge. Es lag bereits in der Luft, dass heute ein guter Tag werden wird. Ein Tukan flog über unseren Köpfen hinweg, um die Strasse zu überqueren. Schliesslich erreichten wir, trotz viel Verkehr, pünktlich um 11:50 Uhr den Pier am Tarcoles River. Der Tourstart hatte etwas Verspätung, weil wir noch auf einen Teilnehmer warteten, der im Stau steckte. Hier auf Costa Rica enden heute die Sommerferien und morgen wird die Schule wieder beginnen. Entsprechend herrschte bei den Locals der Heimreiseverkehr Richtung Grossraum San José.

Schon beim Warten auf den letzten Teilnehmer konnten wir das erste Krokodil sehen. Unser Tour Guide, ein sehr netter Tico, machte in Vertretung seines besten Freundes Jasons heute die Tour. Er selbst führt vor allem Vogeltouren durch, was uns auch zu Gute kam. Wir sahen neben Krokodilen auch sehr viele Vögel: den blauen Heron, den Gelbkopfpelikan, den Fischadler, rote Aras um nur einige zu nennen. Dennoch kannte er auch den Umgang mit Krokodilen. Selbstverständlich hatte er Pouletfleisch zu bieten, um die schweren Echsen zusätzlich anzulocken. Die American Crocodiles werden bis zu 5m lang und 400kg schwer. Er meinte, dass einige Locals in diesem Fluss fischen und manchmal sogar baden. Dies würde er nie tun. Und doch stand er plötzlich kniehoch, zwar mit dem Rücken zum Ufer, im Wasser. Er hatte es sich zum Ziel gemacht, uns ein Krokodil mit offenem Mund zur Schau zu stellen. Das schaffte er erfolgreich, auch wenn wir uns schon etwas um seine Arme und Füsse sorgten. Wir tuckerten zuerst den Fluss abwärts und zum Schluss auch noch flussaufwärts. Der Fluss stellt eine wichtige Verbindung zwischen dem Urwald oben am Fluss und dem Mangrovenwald zur Pazifikküste hin dar. Er ist sehr reich am Fischen, was vielen Tieren hier einen perfekten Lebensraum bietet. Da wir nur 1km vom Meer entfernt waren, bedeutet dies einen Wasseranstieg bei Flut von 4m bedeutet. Bei Ebbe ist der breite Fluss hier am Delta lediglich einen halben Meter tief. Aus diesem Grund konnten wir aber auch die Krokodile gut sichten, die sich durch den Fluss schlängelten. Wir sahen sogar sehr niedlich Jungtiere, die aber auch schon sehr gefährlich dreinschauten und sofort den gösseren Tieren wichen, die sich unserem Boot näherten, als sie merkten, dass es da wohl etwas zu holen gibt. Es war auf jeden Fall ein toller Ausflug.

Im Anschluss besuchten wir den angrenzenden Carara National Park. Hier hatten wir bereits vor ein paar Tagen einen Eintritt gekauft. Diesen wollten wir uns sichern, weil hier die Sichtung von roten Aras angepriesen wurde. Damals wussten wir nicht, dass wir die roten Papageien bereits am Strand von Uvita oder nun bei der Crocodile Tour sichten würden. Sie waren ja meist einfach zu finden, weil sie mit ihrem Gekrächze schon von weitem hörbar waren. Dennoch war der Parkbesuch auf der ganzen Linie ein Erfolg. Wir konnten den ersten Ameisenbär sichten, sahen auch ein Reh mit einem Jungen und eine kleine Herde Pekaris (Nabelschwein) auf ihrem Streifzug durch den Urwald. Auch an den in den Ästen tollenden Kapuzineräffchen konnten wir nicht rastlos vorbeigehen. Es ist immer noch eindrucksvoll, wie sich diese Tiere verhalten, wie sozial sie sind, aber vor allem wie dynamisch sich die Kletterkünstler bewegen. Und zum Schluss entdeckten wir noch ein niedliches Aguti-Junges, bevor wir den Park verliessen. Mittendrin im immer wieder stauenden „Ferien-Ende“-Verkehr fuhren wir gemächlich nach Alajuela, wo unsere Reise vor 6 Wochen begann.

Nach dem z‘Nacht im Hotel hiess es nun leider unsere Koffer für den morgigen Flug packen!