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Christchurch

Nun war er leider da, der letzte volle Tag unseres grossen Neuseeland Abenteuers. Nach einem gemütlichen Brunch fuhren wir ins Zentrum von Christchurch und schlenderten durch die Strassen. Noch immer waren die Schäden vom Erdbeben von 2011 gut sichtbar. Die Trümmerhaufen waren zwar abgetragen, aber es gab noch viele leerstehende Flächen, an denen früher einmal Gebäude standen. Einige beschädigten Gebäude warten noch auf den Abriss oder die Instandsetzung. So auch die zu grossen Teilen eingestürzte Kathedrale von Christchurch. Und überall wird gebaut. Was neu aufgebaut wird, wirkt modern und städteplanerisch durchdacht, mit viel Raum zum Leben. Die vielen (noch) freien Flächen werden zwischenzeitlich nebst Parkplätzen auch originell genutzt, wie z.B. eine Piste für Scooter, für eine Tanzfläche, für viel Kunst, für kleine Handwerksmärkte.

Nach dem Abstecher in die Stadt stand uns das unvermeidliche Packen für den Flug bevor. Morgen Mittag geht unser Flieger nach Hongkong, wo wir nochmals einen Stopover machen, bevor es zurück in die Schweiz geht.


Washpen Falls

Als der heutige Tag erwachte, lag bereits etwas Melancholie in der Luft. Unser Familienabenteuer Neuseeland neigte sich mit dem Wochenende auch langsam dem Ende zu. Ein letztes Mal fuhren wir los für eine Wanderung. Unser Ziel galt dem „Washpen Falls Adventure Walk“, der sich bei Darfield, rund eine Autostunde von Christchurch entfernt, befand. Ein privater, gut ausgebauter Wanderweg führte uns durch das idyllische Anwesen der Familie McElrea, welches sie selbst als “A Pocket of Paradise” bezeichnen.

Der Track war wie einer kleiner Rückblick auf unsere Reise. Er bot den kulturellen Aspekt, indem er zeigte wo die Maoris früher den ausgestorben Laufvogel Moa jagten.  Wir konnten nochmals einen Querschnitt durch die typische Flora Neusselands geniessen: der Weg führte durch einen Pinienwald, durch Buschland mit Farnen und Ratabäumen, durch Weideland und auch der neuseeländische Flachs mit seinen gelben und roten Blüten war zu entdecken. Begleitet wurden wir vom liebgewonnenen Vogelgesang der verschiedenen einheimischen Vögel und dem wohlriechenden, erfrischenden Duft der Bäume. Wir fanden erneut eine kleine Lava-Höhle zum Erkunden und wurden mit einer tollen Aussicht auf das kleine Tal, durch welches sich ein kleiner Fluss schlängelte, belohnt. Die Weitsicht bis zum Meer blieb uns leider aufgrund der weissen Wolkendecke – auch typisch Neuseeland – verwehrt. Dafür wurden wir mit dem Blick auf die „Washpen Falls“ belohnt, bevor es entlang dem Bächlein durch dichten Busch zum „Stone Lake“ weiterging, wo ein Ruderboot für eine Fahrt auf dem idyllischen kleinen See  bereit stand. Auch der Weg selbst war sehr abwechslungsreich: Klettern zwischen Wurzeln, überwinden von kleinen Bächlein und Pfützen, Brücken, Treppen und Passagen, die das Festhalten an einem Seil erforderten, was für Mael sehr spannend war. Ein gelungener letzter Ausflug und wahrlich eine Handvoll Paradies.

Banks Peninsula

Heute fuhren wir auf die vor Christchurch liegende Halbinsel “Banks Peninsula”. Der Scenic Drive windete sich entlang des Hügelkamms und bot immer wieder herrliche Ausblicke in die unzähligen Buchten der Halbinsel.

Im Ōtepatotu Scenic Reserve wanderten wir entlang eines Rundweges auf den Lavericks Peaks, welcher aber bereits von den aufziehenden Wolken umhüllt war. Das Rundum-Panorama blieb uns verwehrt. Der Rundweg führte durch einen “Goblin Forest”, wie die moosüberzogenen Wälder hier passend bezeichnet werden, und entschädigte uns allemal für die verpasste Aussicht.

Zurück in Christchurch liessen wir den Tag auf dem riesigen und toll gestalteten Margaret Mahy Playground ausklingen.


Christchurch Beaches

Nach etwas Regen am Morgen waren für heute 29°C und Sonnenschein pur angesagt. Dieses herrliche Sommerwetter nutzten wir um einige Strände rund um Christchurch zu besuchen.
Als erstes fuhren wir zum  knapp 15 Minuten entfernten “New Brigthon Beach”. Imposant ragt hier ein 7 Meter hoher und 300 Meter langer Pier ins Meer mit tollem Panorama auf den kilometerlangen Sandstrand. Vom Pier aus konnten wir sogar zwei Hector-Delphine beobachten, die es nur an an den Küsten der Südinsel gibt. Erkennbar sind sie an der halbrunden Rückenflosse.  Für die Kinder interessanter ist natürlich der öffentliche Playground gleich neben dem Pier. Hier kann nach Herzenslust gespielt und geplanscht werden.

Danach sind wir zu den kleinen Buchten “Taylors Mistake” und “Corsair Bay” gefahren, die uns aber aufgrund der Ferienzeit dann doch zu überfüllt waren. Der langgezogene “Sumner Beach” bot uns dann mehr Platz. Hier liessen wir den Strandtag gemütlich ausklingen, genossen das warme seichte Wasser und schauten den vielen Surfern zu.

Hanmer Springs

Nach einem ausgiebigen Frühstück in unserem komfortablen Häuschen in Christchurch fuhren wir in den etwa 90 Minuten entfernten Thermalbadeort Hanmer Springs. Die Fahrt führte grösstenteils auf kerzengeraden Abschnitten durch Farm- und Weideland. Einzig der Weka-Pass (welcher mehr eine Schlucht ist) und die hügelige Landschaft rund um Hurunui brachten etwas Abwechslung.

In Hanmer Springs besuchten wir das grosse gleichnamige Thermalbad, welches mit unzähligen kleineren und grösseren Thermal-Pools und nachgebildeten felsigen Bächlein mit mehr oder weniger seichteren Badestellen und viel Grün dazwischen echt schön angelegt war. Hier genossen wir einen gemütlichen Badetag in warmen Wasser.

Castle Hill / Cave Stream Scenic Reserve

Heute fuhren wir nochmals Richtung Arthurs’s Pass, diesmal jedoch von der Ostseite und nicht ganz bis oben. Unser Ziele lagen rund 45km entfernt vor dem Pass.

Als erstes eroberten wir den Castle Hill. Er wurde so benannt, weil die unterschiedlich grossen und in der Gegend verstreut liegenden Felsbrocken aus Kalkstein entfernt an eine alte, heruntergekommene Burg erinnern sollen. Mit etwas Fantasie, kann man aber auch jede Menge Tiere, Gesichter und andere Gegenstände erkennen, während dem man die vielen mehr oder weniger ausgetretenen Wege zwischen den Felsformationen durchwandert. Die Felsen werden auch von Bouldern genutzt und auch Mael genoss es überall herumklettern zu können. Aus dem kurzen Stopp wurden somit schnell drei Stunden.

Fünf Minuten Autofahrt weiter folgte mit dem Cave Stream Scenic Reserve das nächste Highlight. Der Cave Stream, ein kleiner Fluss,  hatte sich vor tausenden von Jahren langsam in den Kalkstein hineingefressen und als Folge sein ehemaliges Flussbett ganz verlassen, nachdem er seinen neuen Lauf durch den Felsen gefunden hatte. Das alles wäre natürlich nur halb so aufregend, wenn die Höhle nicht auch durchquert werden könnte. Wir sind hier in Neuseeland, dem Land der unzähligen Outdoor-Abenteuer. Eine Infotafel informierte uns, dass man die Höhle am besten gegen den Wasserfluss bergauf durchquert, dass  man rutschfeste Schuhe und warme Kleider anziehen und mindestens zwei Lichtquellen mitnehmen soll. Kein Problem, alles dabei. Ein kurzer Wanderweg führte vom Parkplatz hinunter in eine kleine Schlucht, wo es zum fast kreisrunden Eingang (oder eben dem Ausgang des Cave Streams) ging.
Die Höhlenpassage schlängelte und windete sich in tiefster Dunkelheit 594 Meter durch den Kalkstein. Es war faszinierend zu erleben, was für Formen, Rillen, Kurven und Becken das Wasser aus dem Felsen gewaschen hatte.

Da bei einigen Passagen hüfttiefes Wasser durchwatet werden muss und es einige enge Wasserfälle zu überwinden gibt, an denen man aufgrund der Gegenströmung etwas Kraft benötigt, ist dieses Abenteuer leider nichts für kleine Kinder.

Lake Tekapo

Heute stand bereits der letzte Unterkunftswechsel auf dem Programm. Von Twizel ging es über die “Scenic Inland Route” rund 320 km weiter nach Christchurch. Unter blauem Himmel mit watteförmigen, weissen Wolken, die anfangs die Bergsicht etwas verdeckten, startete unsere heutige Fahrt. Bei einem ersten kurzen Stopp beim „Lake Pukaki“ staunten wir erneut über das türkisblaue Wasser des Bergsees. Wir konnten sogar noch einen letzten Blick auf den „Mount Cook“ geniessen, der majestätisch aus den Wolken herausschaute.

Weiter gings auf den „Mount John“. Mit seinen 1031 m.ü.M. bot er einen herrlichen Ausblick auf den ebenso leuchtend blauen „Lake Tekapo“ und das umliegende Canterbury Highland. In Tekapo besuchten wir die berühmte Steinkapelle „Church of the Good Shepherd“, wie es noch unzählige weitere Touristen taten.  Mit etwas Geduld war dann im richtigen Moment noch ein Foto ohne Heerscharen von Japanern und andern Touristen möglich 😉

Die Weiterfahrt nach Christchurch entlang der Alpen führte uns durch kleine Ortschaften und bot uns immer wieder herrliche Ausblicke.
In einem ruhigen Wohnquartier in Christchurch bezogen wir unser letztes Häuschen, das früher einmal eine kleine Villa war und mit dem grossen Garten einen ganz besonderen Charm ausstrahlt. Ein schöner Ort.

Omarama Clay Cliffs

Als erstes fuhren wir heute zu den “Clay Cliffs”. Die Lehmklippen waren ein eindrucksvoller Anblick, diverse steile Spitzen, die durch enge Schluchten getrennt waren. Zum Teil mussten wir auf allen Vieren hochkrabbeln.

Diese speziellen Gesteinsformationen wurden durch Regen und Erosion aus den Kies- und Schlammschichten ausgewaschen, die vor über einer Million Jahren von Gletschern hier abgelagert wurden.

Auf der Rückfahrt nach Twizel machten wir noch bei einer Lachszucht Halt, wo wir die hungrigen Lachse füttern konnten. Danach gönnten wir uns auch einen Snack und verspeisten ein Stück von einem ihrer Kameraden. Mael konnte gar nicht genug kriegen von dem feinen Lachs Sashimi.

Aoraki/ Mount Cook National Park

Heute fuhren wir zeitig los, da für den Nachmittag Regen prophezeit wurde. Die einstündige Fahrt in den Nationalpark war ein richtiger Augenschmaus. Auf der rechten Seite der Strasse leuchtete der “Lake Pukaki” türkisfarben im Sonnenschein und vor uns stand erhaben der “Aoraki/Mount Cook”, welcher mit 3724m der höchste Berg der neuseeländischen Alpen ist.

Zuhinterst im Tal angekommen, parkierten wir auf einem riesigen, bereits fast vollen Parkplatz beim “Hooker Valley Track”. Ja, es ist Hochsaison und das “Matterhorn von Neuseeland” zieht die Touristen an, wie ein Miststock die Fliegen. Der Hooker Valley Track ist eine einfache Wanderung auf einem gut ausgebauten Weg zum 5km entfernten Hooker Lake. Ab etwa der Hälfte der Strecke hat man einen herrlichen Blick auf den Aoraki/Mount Cook.

Je weiter wir ins Tal hinein liefen, desto mehr Wolken zogen auf. Beim See angekommen, wehte bereits ein stürmischer Wind von den Bergen hinunter. Für unser Picknick mussten wir uns ein windstilles Plätzchen etwas weiter zurück unter einem Felsen suchen. Auf dem Rückweg blies uns der Wind um die Ohren und ab und zu nieselte es leicht, vor einem grösseren Regen blieben wir zum Glück verschont.

Wieder auf dem Parkplatz angekommen, fuhren wir noch ins benachbarte Seitental, wo man in 15 Minuten hinauf zum “Tasman Glacier Viewpoint” laufen konnte. Der 24 km lange Gletscher endet abrupt in einem See. Leider bereits weit hinter dem Viewpoint, da der Gletscher sich mittlerweile jedes Jahr um 400-800m zurückzieht.

Auf der Rückfahrt nach Twizel machten wir noch einen Stopp am Ufer des türkisfarbenen Lake  Pukaki. Die Wolken verzogen sich wieder in die Berge und der Regen blieb aus. Wir genossen umso mehr die abendlichen Sonnenstrahlen und bauten ein paar Steinmännchen am Seeufer.


Moeraki Boulders / Steampunk HQ / Elephant Rocks

Heute führte uns unsere Reise von Dunedin weiter nach Twizel. Auf dem Weg dorthin gab es einiges zu entdecken. Unseren ersten Halt machten wir bei Moeraki um die „Moeraki Boulders“ zu bestaunen. Ein sehr ungewöhnlicher und seltener Anblick, solche von der Natur geschaffene runden Steine zu sehen.

Weiter gings nach Oamaru. Am Ende des Hafens gab es eine Blaupinguin Kolonnie, die jeweils zur Dämerung übernachten kommt. Wir versuchten unser Glück am Tag und konnten einen einzelnen Blaupinguin entdecken, der in der Steinlandschaft herumirrte. Für unseren Mittagspicknick wählten wir den örtlichen Spielplatz, der passend zum Ort gestaltet war. Die Schaukelaufhängung glich einem alten Einrad, die Sitzbänke hatten als Beine alte, rostige Räder früherer Zugwagen und ein rostiger Hafenkran stand als Deko herum. Bei der Ankunft in diesem viktorianischen Örtchen, das mit viel Liebe erhalten wurde, war uns gleich das “Steampunk HQ” aufgefallen, welches mit einer Fantasie-Dampflock auf sich aufmerksam machte.  Dies wollten wir uns noch näher anschauen. Auf dem Weg dorthin durch die Altstadt waren alte, parkierte Einräder und Kutschenwagen zu entdecken. Es schien als machten wir eine Zeitreise. Das “Steampunk HQ” ist eine Gallerie der örtlichen Steampunk-Szene. Alte, verrostete, meist technische Gegenstände und Utensilien der Medizinaltechnik wurden hier retro-futuristisch zusammengesetzt. Teilweise skurril, aber dennoch fantasievoll. Es kam mir vor wie an einem Filmset eines Gruselfilms. Mael hatte vor allem Spass an den verschiedenen “Fahrzeugen” im Aussenbereich.

Den nächsten Stopp legten wir bei Duntroon ein, um die „Elephant Rocks“ zu besichtigen. Diese riesigen Steine, die zu Hauf auf einer grünen Wiese zwischen grasenden Schafen angesiedelt waren, glichen mit etwas Fantasie einer Elefantenherde. Die Steine wiesen darauf hin, dass auch hier vor langer Zeit Wasser durchgeflossen sein musste. Für Mael ein Kletterparadies, wo er sich austoben konnte, bevor die verbleibende Fahrt nach Twizel weiterging.