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Adiós Costa Rica

Unsere letzte Nacht in Costa Rica haben wir nochmals im Hotel Villa San Ignacio in Alajuela verbracht, im selben Hotel wo wir unser Abenteuer vor sechs Wochen gestartet haben.
Da unser Flug am Montag erst um 16.00 ab San José startete, hatten wir nach dem Frühstück noch genügend Zeit, den Vormittag am Pool im grünen Hotelgarten zu verbringen und die Ferien gemütlich ausklingen zu lassen.

Nach dem Check-Out im Hotel sind wir zu unserem Autovermieter Wild Rider 4×4 in der Nähe des Flughafens gefahren um unseren treuen Mietwagen abzugeben. Insgesamt sind wir in den sechs Wochen knapp 3400km gefahren. Als bei der unkomplizierten Rückgabe (Kontrolle Tank voll und einmal ums Auto laufen) alles für gut befunden wurde, wurden wir von einem Mitarbeiter zum Flughafen SJO gefahren.

Der Check-In war schnell erledigt, wir waren früh dran und für unseren Edelweiss-Flug waren ganze 8 Economy-Schalter offen. So blieb uns noch genügend Zeit für ein kurzes Stöbern im riesigen, aber völlig überteuerten Flughafen Souvenir-Shop. Gut hatten wir uns bereits im Vorfeld mit einigen T-Shirts eingedeckt. Dieselben Produkte waren hier alle mindestens doppelt so teuer. Dann lieber ein Mittagessen in der Food-Mall, das teurer war als am Flughafen Zürich.

Wir wurden bereits am Morgen informiert, dass der Flug 30 Minuten später stattfinden würde, insgesamt wurde dann eine Stunde Verspätung daraus. Der Pilot vermeldete aber, dass wir aufgrund der Winde, die uns auf dem Rückflug nun zugute kommen, pünktlich in Zürich landen würden.
Edelweiss fliegt in Costa Rica zwei internationale Flughäfen an, nach San José wird zum Teil noch der 25 Flugminuten entfernte Flughafen Liberia im Norden angesteuert bevor es wieder nach Zürich geht. Dieser ist in der Nähe der Nicoya-Halbinsel und wird vor allem von Pauschal-Badetouristen genutzt. Nachdem in Liberia die einen Passagiere von Zürich ausgestiegen und die restlichen Passagiere nach Zürich zugestiegen waren und der Flieger vollgetankt war, hoben wir eine Stunde später wieder ab. Nun flogen wir endgültig mit einer Flugzeit von noch 10:10h Richtung Zürich, wo wir am darauffolgenden Tag, kurz vor zwölf Uhr mittags, pünktlich gelandet sind.

Zweieinhalb Stunden später waren wir bereits wieder zuhause. Dort hiess es Koffer auspacken und wieder alles verräumen.

Damit endet unser Abenteuer Costa Rica, mit vielen schönen Erlebnissen und Erinnerungen im Gepäck.

Pura Vida!

Costa Rica – unterwegs mit dem Auto

Wenn man Costa Rica unabhängig entdecken möchte, ist ein eigenes Auto am sinnvollsten. Für den Touristen. wie uns, ist das wohl in den meisten Fällen ein Mietauto.

Wer sich wie wir auch mal gerne abseits der ausgetretenen Pfade bewegt, fährt mit einem Allrad-Fahrzeug am besten, denn viele Zufahrtsstrassen zu den weniger frequentierten Wasserfällen, Wanderwegen oder abgelegenen AirBnBs sind noch immer Schotterstrassen… und das in den verschiedensten, sagen wir mal, Qualitätsstufen und Steilheitsgraden.
Aber grundsätzlich sind die Strassen (zumindest die Überlandstrassen mit einer Routen-Nummer) in einem guten bis sehr guten Zustand und nicht voller Schlaglöcher, wie es noch in einigen Reiseführen steht. Auch die Schotterpisten in den ländlichen Gegenenden werden gepflegt und sind eigentlich gut befahrbar. Natürlich ist der Ausbaustandard anders als bei uns, z.B. Leitplanken gibt selten. Und asphaltierten Nebenstrassen muss man immer wieder mal mit schlechten Abschnitten mit Schlaglöchern oder Schotter rechnen, aber das sind meist kurze Passagen.

Grundsätzlich ist das Autofahren in Costa Rica sehr entspannt. Es scheint, als habe es niemand wirklich eilig, man ist meist rücksichtsvoll zueinander, ohne Hektik und lässt einen auch problemlos irgendwo einfädeln bei viel Verkehr – auch über zwei Spuren beim Linksabbiegen. Ausserhalb der Ballungszentren ist abver meist wenig los auf den Strassen.

Einige Besonderheiten gibt es schon, an die man sich aber schnell gewöhnt:

  • Die Tempolimits sind 40km/h innerorts, 25km/h vor Schulen, 60-80km/h ausserorts und auf den gut ausgebauten Abschnitten der Highways manchmal 90-100 km/h.
  • Damit sich innerorts und vor allem bei Schulen alle an die 25km/h halten, bzw. zumindest abbremsen müssen, gibt es Bodenwellen. Und die haben es in sich. Hier fährt man am besten in Schritttempo drüber, wenn einem die Stossdämpfer lieb sind.
    Meist ist ein Schild „Reductor“ in der Nähe und die Wellen sind gelb angemalt, wenn denn die Farbe nicht bereits verwittert ist. Und sie kommen zum Teil unverhofft, aber nur bei 40 km/h-Geschwindigkeitsbegrenzungen und darunter.
  • Will (oder muss) man auf der Strasse stehenbleiben, dann stellt man kurz vorher den Warnblinker ein und hält an. Sei es wegen Stau, um etwas bei einem Strassenverkäufer zu kaufen oder nach seinem Viehzaun zu schauen oder was auch immer… Das ist ganz normal, daran stört sich niemand. Kommt man nicht links oder rechts vorbei, wartet man halt, bis es weitergeht. Zeit ist das was hier alle haben.
  • Auch die Busse zeigen mit dem Warnblinker an, dass sie gleich halten werden. Denn in den ländlichen Gebieten tun sie dies nicht nur an den Haltestellen. Grundsätzlich gilt: sobald der Warnblinker angeht, heisst es nächstens wird angehalten.
  • Brücken sind auf den weniger befahren Routen – aber nicht nur dort – meist einspurig gebaut. Auf einer Seite befindet sich dann ein kein Vortritt-Schild und Markierung am Boden. Dort wartet man geduldig, zumindest im Feierabendverkehr bei grösseren Ortschaften, bis keiner mehr kommt. Die Richtung, wer Vorfahrt hat, wechselt sich in einem für mich nicht durchschaubaren Muster ab.
  • Strassen sind meist grad so, wie das Gelände geführt ist und Costa Rica ist sehr hügelig. Dementsprechend trifft man auch immer wieder auf sehr stotzige Abschnitte, auf denen sich alte, vollbeladene Lastwagen mit dunklen Abgaswolken hochkämpfen. Vorgelassen wird man nicht, auch wenn die Kollonne hinten bereits sehr lang ist. Manchmal zeigt der Lastwagenfahrer mit dem linken Blinker an, dass man überholen kann – oder er biegt wirklich links ab.
  • Auf Zufahrtswegen, insbesondere auf privaten Pisten, sind die Steigungen dann nochmals viel krasser. Es gab einige Passagen, wo ich mir dachte, ob wir da wohl jemals wieder hochkommen werden. Oder umgekehrt auf der Rückfahrt staunte, was für eine steile Strasse wir vorher hochgefahren sind.
  • Es wird ab und zu gehupt, dies aber nicht etwa als Provokation, sondern als Warnung, bevor jemand überholt – oder als Dank dass man überholen lässt.

Im Vorfeld haben wir gelesen, dass man auf Nachtfahrten verzichten soll. Dies ist aber gar nicht so einfach, da es um 18:00 Uhr bereits stockfinster ist. Wenn man eine Strecke kennt, ist es problemlos in der Dunkelheit zu fahren. Etwas aufpassen muss man in und um Ortschaften, denn dort sind, vor allem kurz nach Einbruch der Dunkelheit noch viele Fussgänger und Velo- oder Töfflifahrer ohne Licht unterweges, auf beiden Strassenseiten in beide Richtungen…

Aber wie gesagt, über alles gesehen und mit etwas Fahrkenntnis auf Bergstrassen, haben wir das Autofahren in Costa Rica sehr entspannend gefunden.

Parque Nacional Marino Ballena

Es gibt viele schöne Strände rund um Uvita. Der Nationalpark Marina Bellana vor unserer Haustür mit seinen beiden langen, unberührten Stränden die sich zur Sandbank und weiter zur Whale-Tail erstrecken, ohne irgendwelche Verkaufsstände oder sonstigem menschlichen Strandequipment hatte uns aber besonders gefallen.

Also packten wir nochmals unsere Rucksäcke für einen Tag am Strand, zahlten die Gebühr von 6$ pro Person und genossen den Weg entlang der Palmen. „Unser“ Platz vom letzten Besuch war noch frei, als Sonnenschutz dienen die Palmen und Mangroven-Bäume, das und das Schwemmholz bietet gäbige Sitzgelegenheiten rund um unserer grosses Strandtuch.

Im Gegensatz zum letzten Besuch, als etwa um 16:00 Uhr Ebbe war, diese heute bereits kurz vor 9:00 Uhr am Morgen und für 15:12 war heute High-Tide angesagt. Das Wasser kam also immer näher zu uns, letztes Mal mussten wir immer weiter laufen bis zum Wasser.

Heute schlenderten wir noch etwas den Trail im Innern des Waldes ab. Nach kurzer Zeit war ein lauter, krächzender Tumult in den Bäumen zu hören. Hoch über unseren Köpfen stritten etwa 10 rote Macaws (Ara-Papgeien) und boten uns eine aufregende Show. Nicht nur wir schauten dem bunten Treiben interessiert zu, auch zwei Tukane machten Stopp auf einem Ast und lugten zu den streitenden Papageien.

Die Zeit verging wie im Fluge und schlussendlich blieben wir wieder bis zum Sonnenuntergang bevor wir in der Dunkelheit zurück zum Parkeingang schlenderten.

Parque National Manuel Antonio

Bei strahlendem Sonnenschein sind wir am Morgen zum etwa eine Stunde entfernten Nationalpark Manuel Antonio gefahren. Wie bei den meisten Nationalparks müssen auch hier die kontingentierten Eintritte online erworben werden. Und da dies zwar der kleinste, aber meist besuchte Nationalparks ist, haben wir dies bereits einige Tage im Voraus erledigt.
Die geschäftige Gegend an der Küste vor dem Park ist mit ihren originellen Freiluftrestaurants, Shops und kleinen Hotels eine beliebte Urlaubsregion mit ihrer Nähe zu Stränden und Dschungelgebieten.
Wir hatten so einiges gelesen über den Manuel Antonio, wollten uns nun aber selber ein Bild machen, da wir sowieso in der Region waren.

Der Park ist bekannt für seine Vielfalt an Tieren und der grossen Wahrscheinlichkeit, diese zu sichten. Wir haben zwar schon sehr viele der Tiere Costa Ricas gesehen, aber es ist immer wieder spannend danach Ausschau zu halten und sie zu beobachten.
Der Park ist sehr einfach zugänglich mit breiten Wegen durch den Dschungel und Stegen über Mangroven.

Wir schlenderten den erstbesten Weg quer durch den Park Richtung der Strände, denn es war brütend heiss. Unterwegs sichteten wir ein paar Faultiere, in den Mangroven eine Schlange und viele Krebse. Im Gebiet der Strände gab es sehr viele Leguane und Kapuzineraffen zu entdecken.

Die Strände im Nationalpark sind wirklich paradiesisch und das Meer war heute sehr ruhig. Wir genossen die willkommene Erfrischung und konnten immer wieder Affen und Leguane beobachten.

Auch hier mussten um 15:00 die Strände geräumt werden, dafür sorgen die Park-Ranger, denn um 16:00 schloss der Park. Wir genossen die letzte Stunde unterwegs zum Ausgang in aller Gemütlichkeit, denn nun war es deutlich ruhiger und die Tiere nahmen den Park langsam wieder für sich ein.

Bevor wir nach Hause fuhren, gönnten wir uns im El Avión, in einem der originellen Restaurants, noch ein Apéro und Nachtessen mit exklusivem Blick auf den spektakulären Sonnenuntergang.

Playa Ventana

Heute war wieder ein Strandtag angesagt. Um Uvita gibt es diverse Strände, also haben wir uns einen herausgepickt und sind 15 Minuten südwärts zur Playa Ventana gefahren. Dieser Strand heisst so, da auf einer Seite in den Felsen zwei Tunnels durch die Brandung herausgespült wurden, durch welche man bei Ebbe das Meer wie durch ein Fenster sehen kann.
Das Auto parkten wir untern den vielen Palmen, die den Strand säumten. Die noch grünen Kokosnüsse wurden bereits entfernt, natürlich nicht nur zum Schutz der Autos, sondern für den Verkauf an den Ständen, die es hier überall am Strand gab. Eisgekühlte grüne Kokosnüsse (Pipas genannt) mit einem Trinkhalm werden nämlich überall im Lande verkauft für 500 Colones (ca. 85 Rappen) und das darin enthaltene Kokosnusswasser ist wirklich sehr erfrischend.

Wir machten es uns im Schatten der Palmen gemütlich und erfrischten uns immer mal wieder im lauwarmen Meer. Der Strand war sehr flach abfallend und da heute am Abend Ebbe war, ging das Wasser immer weiter zurück, so dass ein immer breiterer Sandstrand freigelegt wurde, je später es wurde.

Wir blieben, bis kurz nach halb sechs die rote Sonne hinter dem Horizont verschwand und es rasch dunkel wurde.

Parque Nacional Volcán Irazú

Der Himmel zeigte sich am Morgen um halb sieben hier im Hochtal endlich einmal wolkenlos. Voller Freude buchten wir uns online Ticktes für den etwa eine Stunde entfernten Irazu Nationalpark. Dort gibt es zwei Sektoren, die besucht werden konnten, einen Bereich mit Wanderwegen und den Krater-Bereich hoch oben auf fast 3500m.

Am Vormittag wanderten wir zuerst einige der Wanderwege des Prusia Sektors. Für einmal war es kein Regenwald, sondern ein Trockenwald, fast wie bei uns in den Alpen. Dies lag daran, dass in den 1960er Jahren nach dem letzten grossen Ausbruch für hier exotische Zypressen, Eykalyptus und Kiefern gesetzt wurden um das Gelände rasch zu stabilisieren vor Erdrutschen. Der Wald ist inzwischen vor allem für die Einheimischen ein beliebtes Ausflugsziel, da er ganz anders als der hier bekannte Regenwald ist. Dennoch war es auch für uns spannend: zum einen, weil es subtropische Kiefern sind, die schmal und pfeifengerade sehr hoch in den Himmel wachsen, zum anderen, weil es bei uns keine Eukalyptusbäume gibt. Auch diese sind sehr hoch und ohne grosse Verästelung und wachsen zudem sehr schnell.

Am frühen Nachmittag fuhren wir dann noch hoch zum Krater des Irazú Vulkans. Er ist mit 3432 m Höhe der höchste Vulkan von Costa Rica. Der letzte grosse Ausbruch war bereits 1963, der letzte kleinere 1995. Hier gab es aber nicht mehr viel zu sehen, als zwei tiefe Krater und eine wüstenähnliche Landschaft. Der blaue Kratersee, welcher lange Zeit das Wahrzeichen des Vulkans war, ist in der Zwischenzeit auch vertrocknet. Das interessanteste war die kurvenreiche Strasse nach oben mit dem Weitblick übers Land. Bei wolkenlosen Wetter könnte man von hier aus sogar zwei Meere sehen, den Atlantik und den Pazifik. Aber von beiden Seiten drückten die Wolken rein, welche wir bald unter uns liessen.

Auf der Fahrt zurück nach Cartago stoppten wir noch bei den Ruinen des Duran Sanatoriums, einer alten Tuberkoloseklinik, die von 1918 – 1963 in Betrieb war. Hier konnten wir durch die leerstehenden und verfallenden Gebäude der einst modernen Klinik schlendern und uns nur vorstellen, wie das damals wohl war, als hier in 300 Betten Frauen, Männer und Kinder behandelt wurden.

Von der Karibik zurück ins Hochland

Es hatte die ganze Nacht geregnet und machte keine Anstalten aufzuhören. Bei strömendem Regen packten wir nach dem Frühstück unsere Sachen zusammen und räumten das lieb gewonnene Häuschen wieder auf. Kurze Zeit später sah es aus, als wären wir nie da gewesen.
Vollbepackt fuhren wir gegen zehn Uhr los. Die Fahrt zu unserem nächsten Ferienhaus zwischen Paraiso/Orosi war mit 4.5 Stunden auf dem Navi veranschlagt. Der Regen wollte für einmal nicht aufhören, auch als wir uns von der Karibikküste abwendeten und die kurvenreiche Strasse hinauf nach Turrialba fuhren blieb es nass.
Eigentlich wollten wir, inzwischen kurvten wir durch Dörfer auf über 1700 m.ü.M, hier noch eine kleine Wanderung zu einem Wasserfall unternehmen, doch bei dem Zustand der Schotterstrasse und dem nassen und nebligen Wetter, liessen wir das dann bleiben und fuhren weiter Richtung Orosi.
Nach einer gemütlichen Picknick-Pause kauften wir bereits fürs Nachtessen und Frühstück ein, bevor wir zu unserem nächsten Zuhause fuhren. Das Haus befindet sich auf dem Grundstück einer kleinen Farm auf einem Hügel mit tollem Blick ins Orosi-Tal.
Wir befinden uns auf etwas mehr als 1300m und es ist merklich kühler hier, sicher auch wegen des nassen Wetters.

Refugio Nacional Gandoca-Manzanillo

Heute fuhren wir erneut nach Manzanillo, dem letzten Ort am südlichsten Ende der Karibikküste von Costa Rica. Danach folgt noch das Schutzgebiet, welches sich bis zur Grenze nach Panama erstreckt.

Der Himmel zeigte sich heute für einmal strahlend blau und wolkenlos. Im Gegenzug war es bereits um neun Uhr brütend warm, als wir unsere Wanderung ins Schutzgebiet starteten. Zuerst ging es 2 km entlang der Küste, hier blies immerhin noch eine leichte Brise vom Meer her. Danach folgten weitere 2.5km bei feucht-tropischer Hitze quer durch den Dschungel an die Punta Mona, einem menschenleeren Strand mit Blick auf eine kleine Insel. Und wohl auch in Sichtweite zu Panama, denn das Handy wählte sich in ein dortiges Telecom-Netz ein und das „Willkommen-in-Panama-SMS“ erschien prompt auf unserem Display.
Wir machten hier kurz Mittagspause. Und kühlten unsere Beine im Meer ab. Die Kinder entschieden lieber am Schluss der Wanderung am Strand von Manzanillo zu baden und nicht bereits hier, denn nach anderthalb Stunden hätten wir sowieso wieder aufbrechen müssen, da das Schutzgebiet bereits um 15:30 Uhr schloss.

Also traten wir kurz nach 12:00 bereits wieder den zweistündigen Rückweg an. Auf dem Hinweg haben wir nicht grad viele Tiere gesichtet. Eigentlich nur Vögel, Schmetterlinge und ein paar Krebse. Immerhin einen Tukan hoch oben in den Bäumen – das (oder ein Brüllaffe) war das gesetze Tagesziel ;-).
Auf dem Rückweg war dann bedeutend mehr los. Nasenbären streiften im Dickicht umher und einige Klammeraffen-Gruppen turnten an mehreren Stellen an uns vorbei. Immer wieder eindrücklich zuzuschauen, wie sie sich von Ast zu Ast schwingen und sich so quer durch den Wald bewegen. Auch hörten wir immer wieder das laute Geschrei der Brüllaffen. Wüsste man nicht, dass es sich um harmlose Affen handelt, könnte man echt meinen irgend ein blutrünstiges Monster aus einem Horrorfilm trieb hier sein Unwesen. Leider blieb es wieder einmal beim Geschrei, zu Gesicht haben wir keinen bekommen.

Zurück in Manzanillo, genossen wir das schöne Wetter unter den Palmen und badeten noch eine ganze Weile, bis sich um fünf die Sonne wieder senkte und wir zurück nach Puerto Viejo fuhren. Dort schauten wir noch bei einigen Läden vorbei und gönnten uns danach noch ein Abendessen im Restaurant, bevor wir definitiv zurück nach Hause fuhren.

Punta Uva

Heute Sonntag machten wir dasselbe wie die Ticos. Badesachen an, Picknick einpacken und mit dem Auto an den langen Sandstrand der Punta Uva fahren. Okay, wir waren mit etwas weniger Hausrat am Strand als die Ticos. Die fahren am Wochenende anders auf, Auto rückwärts zum Strand parkiert, Kofferraum auf, Grill, Campingtisch und Stühle raus, Partyzelt für allfällige Schauer aufgestellt, jede Menge Kühlboxen mit Essen und Getränken bereitgestellt.

Wir schauten dem bunten Treiben und dem familiären Ambiente gespannt zu, genossen am Morgen noch die Sonne, am Nachmittag war dann wieder bewölkt. Aber warm ist es allemal an Land und im Wasser.

Unsere Kinder spielten bald einmal mit Einheimischen Kindern Fussball am Strand. Was zu viert begann und schlussendlich zu einem spassigen Match mit einem Dutzend von Gross und Klein wurde. Mit Händen und Füssen wurde kommuniziert, Berührungsängste gab es keine. Am Schluss durften unsere Kids sogar noch Marshmallows mit den andern braten.

Um halb vier folgte dann abrupt Aufbruchstimmung. Heftiger Regen setzte ein und innert kurzer Zeit war der Strand wieder sich selbst überlassen. Unter den Palmen setzte sich ein Konvoi von Fahrzeugen die Schotterpiste entlang zurück zur Hauptstrasse.

Costa Rica, so schön… anders

Nach vier Wochen haben wir schon einiges erlebt, nicht nur Natur, Tiere und Landschaften. Hier ein paar Eindrücke.

Einkaufen

Supermärkte gibt es überall. Vom ganz grossen Walmart (US-Kette) bis zu den Mini Supermärkten in jedem noch so kleinen Kaff, welche ähnlich einem Tankstellenshop bei uns sind – also vom Sortiment, vom Aussehen gibt es es die in allen Varianten von Modern bis Ghetto-Stil.
Es gibt in den grösseren Supermarktketten, wie Pali/MaxiPali (gehört Walmart), MegaSuper, BM Supermercado, Automercado alles zu kaufen, was man so kennt und benötigt, jedoch gibt es viel weniger Auswahl bei den Produkten als bei uns, mit ein paar Ausnahmen: Reis, Bohnen oder, Salsas. Da gibt es ganze Gänge zur Auswahl. Und Reis im 1kg Pack ist eher die Ausnahme, die 3kg-Packung ist die gängigste, aber es gibt auch Gebinde von bis zu 25kg. Dafür sind die Teigwaren meist nur in 250g Packungen verpackt, anstatt wie bei uns in 500g.
Bei den Eiern sind 15er Karton üblich, daneben gibt es oft auch 30er Kartons und sehr selten gesehen unsere 6er-Packungen. Verkauft werden die Eier, wie Fleisch, zum Kilo-Preis.
Praktisch (obwohl auch nicht wirklich energie-optimiert) ist, dass die Getränke von Fruchtsaft bis Bier grösstenteils in Kühlschrank-Rayons stehen. So können sie nach dem Kauf direkt genossen werden. Die Grössen der PET-Flaschen gehen hier von 2dl bis 3 Liter.
Das mit dem Brot ist so eine Sache ausserhalb der DACH-Länder, ausser Toast oder sonstigem Brot aus dem Plastikbeutel ist leider nichts mit knusprig. In einigen hochwertigeren Supermärkten, werden auch Brote, wie wir sie kennen angeboten, die sind aber meist auch gummig. Etwas aufbacken zuhause ist dann aber die Lösung.
Und es gibt auch Produkte, die ganz fehlen und uns zuzmindest aufgefallen sind: Papiertaschentücher.
Die Preise sind je nach Produkt vergleichbar oder sogar einiges höher, als in der Schweiz, vor allem alles was aus USA und Europa importiert wird, ist sehr teuer. Die einheimischen Grundnahrungsmittel (Reis, Bohnen, Fleisch, Eier und Früchte) sind für unser Verhältnisse recht preiswert.

Früchte und Gemüse

Die Früchte in Costa Rica sind ein Traum, sehr schmackhaft da frisch und reif! Es gibt eine grosse Auswahl an Früchten, insbesondere halt für uns eher exotische Früchte. Natürlich die Export-Schlager Bananen und Ananas. Daneben gibt es aber noch viele andere saisonale Früchte wie Mango, Papaya, Maracuia, Guanabana, Guaba, Granadilla, Manzana de Agua,…
Am besten kauft man die Früchte direkt bei einem Fruchthändler oder Bauer, der an der Strasse seine Früchte verkauft. Die sind dann wirklich reif uns süss.

Restaurants

Gibt es auch in allen Varianten und Preisklassen, wie bei uns. Dann gibt es noch die Sodas, einfache Lokale, die es überall gibt, in den Orten und entlang der Strasse. Es sind Familienbetriebe, in denen ausnahmslos frisch und traditionell gekocht wird. Daneben gibt es auch Fastfood-Sodas, die Burger & Co anbieten. Die Ticos und Ticas lieben ihre Sodas, weil sie dort für wenig Geld ein einfaches aber gutes Essen bekommen, das wie zuhause zubereitet ist.

Geld

Wir hatten nur US-Dollar in Bar mitgenommen, weil es in den Reisebüchern so empfohlen wurde. Dollar kann man fast überall verwenden, insbesondere bei den Touristenattraktionen. Dennoch ist es sinnvoll auch die Landeswährung Colones bei sich zu haben, meist fährt man damit besser. In den Supermärkten und Restaurants kann man problemlos mit Karte in Colones zahlen, kontaktlos wie bei uns. Beim Fruchtverkäufer an der Strasse oder einem kleinen Soda ist aber Bargeld meist Voraussetzung.
USD wechselt die Bank zu einem guten Kurs und ohne zusätzliche Spesen. Beim Besuch einer Bank wird man von bewaffneten Sicherheitsleuten geprüft, bevor man reingelassen wird. Meist gibt es lange Schlangen vor den Schaltern bis auf die Strasse und um Geld zu wechseln benötigt man seinen Pass.

Tanken

Die Benzin- und Dieselpreise sind vom Staat festgelegt und somit an jeder Tankstelle im Land gleich. Dadurch gibt es auch keine grosse Preis-Tafeln wie bei uns an den Tankstellen. Aktuell zahlt man 619 Colones pro Liter Superplus, was knapp 1.20 CHF entspricht.
Tanken muss man nie selber, die Tankstellen sind immer bedient. Bezahlen kann man direkt bei der Bedienung, die haben immer ein portables Kartengerät da – natürlich geht auch Bargeld.

Autofahren in Costa Rica

Das haben wir im separaten Artikel Costa Rica – unterwegs mit dem Auto festgehalten.