Adiós Costa Rica

Unsere letzte Nacht in Costa Rica haben wir nochmals im Hotel Villa San Ignacio in Alajuela verbracht, im selben Hotel wo wir unser Abenteuer vor sechs Wochen gestartet haben.
Da unser Flug am Montag erst um 16.00 ab San José startete, hatten wir nach dem Frühstück noch genügend Zeit, den Vormittag am Pool im grünen Hotelgarten zu verbringen und die Ferien gemütlich ausklingen zu lassen.

Nach dem Check-Out im Hotel sind wir zu unserem Autovermieter Wild Rider 4×4 in der Nähe des Flughafens gefahren um unseren treuen Mietwagen abzugeben. Insgesamt sind wir in den sechs Wochen knapp 3400km gefahren. Als bei der unkomplizierten Rückgabe (Kontrolle Tank voll und einmal ums Auto laufen) alles für gut befunden wurde, wurden wir von einem Mitarbeiter zum Flughafen SJO gefahren.

Der Check-In war schnell erledigt, wir waren früh dran und für unseren Edelweiss-Flug waren ganze 8 Economy-Schalter offen. So blieb uns noch genügend Zeit für ein kurzes Stöbern im riesigen, aber völlig überteuerten Flughafen Souvenir-Shop. Gut hatten wir uns bereits im Vorfeld mit einigen T-Shirts eingedeckt. Dieselben Produkte waren hier alle mindestens doppelt so teuer. Dann lieber ein Mittagessen in der Food-Mall, das teurer war als am Flughafen Zürich.

Wir wurden bereits am Morgen informiert, dass der Flug 30 Minuten später stattfinden würde, insgesamt wurde dann eine Stunde Verspätung daraus. Der Pilot vermeldete aber, dass wir aufgrund der Winde, die uns auf dem Rückflug nun zugute kommen, pünktlich in Zürich landen würden.
Edelweiss fliegt in Costa Rica zwei internationale Flughäfen an, nach San José wird zum Teil noch der 25 Flugminuten entfernte Flughafen Liberia im Norden angesteuert bevor es wieder nach Zürich geht. Dieser ist in der Nähe der Nicoya-Halbinsel und wird vor allem von Pauschal-Badetouristen genutzt. Nachdem in Liberia die einen Passagiere von Zürich ausgestiegen und die restlichen Passagiere nach Zürich zugestiegen waren und der Flieger vollgetankt war, hoben wir eine Stunde später wieder ab. Nun flogen wir endgültig mit einer Flugzeit von noch 10:10h Richtung Zürich, wo wir am darauffolgenden Tag, kurz vor zwölf Uhr mittags, pünktlich gelandet sind.

Zweieinhalb Stunden später waren wir bereits wieder zuhause. Dort hiess es Koffer auspacken und wieder alles verräumen.

Damit endet unser Abenteuer Costa Rica, mit vielen schönen Erlebnissen und Erinnerungen im Gepäck.

Pura Vida!

Costa Rica – unterwegs mit dem Auto

Wenn man Costa Rica unabhängig entdecken möchte, ist ein eigenes Auto am sinnvollsten. Für den Touristen. wie uns, ist das wohl in den meisten Fällen ein Mietauto.

Wer sich wie wir auch mal gerne abseits der ausgetretenen Pfade bewegt, fährt mit einem Allrad-Fahrzeug am besten, denn viele Zufahrtsstrassen zu den weniger frequentierten Wasserfällen, Wanderwegen oder abgelegenen AirBnBs sind noch immer Schotterstrassen… und das in den verschiedensten, sagen wir mal, Qualitätsstufen und Steilheitsgraden.
Aber grundsätzlich sind die Strassen (zumindest die Überlandstrassen mit einer Routen-Nummer) in einem guten bis sehr guten Zustand und nicht voller Schlaglöcher, wie es noch in einigen Reiseführen steht. Auch die Schotterpisten in den ländlichen Gegenenden werden gepflegt und sind eigentlich gut befahrbar. Natürlich ist der Ausbaustandard anders als bei uns, z.B. Leitplanken gibt selten. Und asphaltierten Nebenstrassen muss man immer wieder mal mit schlechten Abschnitten mit Schlaglöchern oder Schotter rechnen, aber das sind meist kurze Passagen.

Grundsätzlich ist das Autofahren in Costa Rica sehr entspannt. Es scheint, als habe es niemand wirklich eilig, man ist meist rücksichtsvoll zueinander, ohne Hektik und lässt einen auch problemlos irgendwo einfädeln bei viel Verkehr – auch über zwei Spuren beim Linksabbiegen. Ausserhalb der Ballungszentren ist abver meist wenig los auf den Strassen.

Einige Besonderheiten gibt es schon, an die man sich aber schnell gewöhnt:

  • Die Tempolimits sind 40km/h innerorts, 25km/h vor Schulen, 60-80km/h ausserorts und auf den gut ausgebauten Abschnitten der Highways manchmal 90-100 km/h.
  • Damit sich innerorts und vor allem bei Schulen alle an die 25km/h halten, bzw. zumindest abbremsen müssen, gibt es Bodenwellen. Und die haben es in sich. Hier fährt man am besten in Schritttempo drüber, wenn einem die Stossdämpfer lieb sind.
    Meist ist ein Schild „Reductor“ in der Nähe und die Wellen sind gelb angemalt, wenn denn die Farbe nicht bereits verwittert ist. Und sie kommen zum Teil unverhofft, aber nur bei 40 km/h-Geschwindigkeitsbegrenzungen und darunter.
  • Will (oder muss) man auf der Strasse stehenbleiben, dann stellt man kurz vorher den Warnblinker ein und hält an. Sei es wegen Stau, um etwas bei einem Strassenverkäufer zu kaufen oder nach seinem Viehzaun zu schauen oder was auch immer… Das ist ganz normal, daran stört sich niemand. Kommt man nicht links oder rechts vorbei, wartet man halt, bis es weitergeht. Zeit ist das was hier alle haben.
  • Auch die Busse zeigen mit dem Warnblinker an, dass sie gleich halten werden. Denn in den ländlichen Gebieten tun sie dies nicht nur an den Haltestellen. Grundsätzlich gilt: sobald der Warnblinker angeht, heisst es nächstens wird angehalten.
  • Brücken sind auf den weniger befahren Routen – aber nicht nur dort – meist einspurig gebaut. Auf einer Seite befindet sich dann ein kein Vortritt-Schild und Markierung am Boden. Dort wartet man geduldig, zumindest im Feierabendverkehr bei grösseren Ortschaften, bis keiner mehr kommt. Die Richtung, wer Vorfahrt hat, wechselt sich in einem für mich nicht durchschaubaren Muster ab.
  • Strassen sind meist grad so, wie das Gelände geführt ist und Costa Rica ist sehr hügelig. Dementsprechend trifft man auch immer wieder auf sehr stotzige Abschnitte, auf denen sich alte, vollbeladene Lastwagen mit dunklen Abgaswolken hochkämpfen. Vorgelassen wird man nicht, auch wenn die Kollonne hinten bereits sehr lang ist. Manchmal zeigt der Lastwagenfahrer mit dem linken Blinker an, dass man überholen kann – oder er biegt wirklich links ab.
  • Auf Zufahrtswegen, insbesondere auf privaten Pisten, sind die Steigungen dann nochmals viel krasser. Es gab einige Passagen, wo ich mir dachte, ob wir da wohl jemals wieder hochkommen werden. Oder umgekehrt auf der Rückfahrt staunte, was für eine steile Strasse wir vorher hochgefahren sind.
  • Es wird ab und zu gehupt, dies aber nicht etwa als Provokation, sondern als Warnung, bevor jemand überholt – oder als Dank dass man überholen lässt.

Im Vorfeld haben wir gelesen, dass man auf Nachtfahrten verzichten soll. Dies ist aber gar nicht so einfach, da es um 18:00 Uhr bereits stockfinster ist. Wenn man eine Strecke kennt, ist es problemlos in der Dunkelheit zu fahren. Etwas aufpassen muss man in und um Ortschaften, denn dort sind, vor allem kurz nach Einbruch der Dunkelheit noch viele Fussgänger und Velo- oder Töfflifahrer ohne Licht unterweges, auf beiden Strassenseiten in beide Richtungen…

Aber wie gesagt, über alles gesehen und mit etwas Fahrkenntnis auf Bergstrassen, haben wir das Autofahren in Costa Rica sehr entspannend gefunden.

Jason Crocodile Tour & Parque Nacional Carara

Unsere Kinder wollten unbedingt noch Krokodile sehen. Wir hatten zwar bereits Kaimane gesichtet, aber eben keine Krokodile. Aus diesem Grund hatte Jan gestern noch spontan eine Tour bei Jason‘s Crocodile Adventures gebucht. Somit freuten wir uns auf ein neues Abenteuer, auch wenn wir unser Häuschen heute etwas wehmütig verliessen. Denn uns stand nur noch eine letzte Verschiebung ins Hotel in Alajuela bevor. Morgen wird unser Costa Rica Abenteuer leider enden. Aber das verdrängten wie heute sehr erfolgreich.

Französisch lernend mit Mael verging die Zeit wie im Fluge. Es lag bereits in der Luft, dass heute ein guter Tag werden wird. Ein Tukan flog über unseren Köpfen hinweg, um die Strasse zu überqueren. Schliesslich erreichten wir, trotz viel Verkehr, pünktlich um 11:50 Uhr den Pier am Tarcoles River. Der Tourstart hatte etwas Verspätung, weil wir noch auf einen Teilnehmer warteten, der im Stau steckte. Hier auf Costa Rica enden heute die Sommerferien und morgen wird die Schule wieder beginnen. Entsprechend herrschte bei den Locals der Heimreiseverkehr Richtung Grossraum San José.

Schon beim Warten auf den letzten Teilnehmer konnten wir das erste Krokodil sehen. Unser Tour Guide, ein sehr netter Tico, machte in Vertretung seines besten Freundes Jasons heute die Tour. Er selbst führt vor allem Vogeltouren durch, was uns auch zu Gute kam. Wir sahen neben Krokodilen auch sehr viele Vögel: den blauen Heron, den Gelbkopfpelikan, den Fischadler, rote Aras um nur einige zu nennen. Dennoch kannte er auch den Umgang mit Krokodilen. Selbstverständlich hatte er Pouletfleisch zu bieten, um die schweren Echsen zusätzlich anzulocken. Die American Crocodiles werden bis zu 5m lang und 400kg schwer. Er meinte, dass einige Locals in diesem Fluss fischen und manchmal sogar baden. Dies würde er nie tun. Und doch stand er plötzlich kniehoch, zwar mit dem Rücken zum Ufer, im Wasser. Er hatte es sich zum Ziel gemacht, uns ein Krokodil mit offenem Mund zur Schau zu stellen. Das schaffte er erfolgreich, auch wenn wir uns schon etwas um seine Arme und Füsse sorgten. Wir tuckerten zuerst den Fluss abwärts und zum Schluss auch noch flussaufwärts. Der Fluss stellt eine wichtige Verbindung zwischen dem Urwald oben am Fluss und dem Mangrovenwald zur Pazifikküste hin dar. Er ist sehr reich am Fischen, was vielen Tieren hier einen perfekten Lebensraum bietet. Da wir nur 1km vom Meer entfernt waren, bedeutet dies einen Wasseranstieg bei Flut von 4m bedeutet. Bei Ebbe ist der breite Fluss hier am Delta lediglich einen halben Meter tief. Aus diesem Grund konnten wir aber auch die Krokodile gut sichten, die sich durch den Fluss schlängelten. Wir sahen sogar sehr niedlich Jungtiere, die aber auch schon sehr gefährlich dreinschauten und sofort den gösseren Tieren wichen, die sich unserem Boot näherten, als sie merkten, dass es da wohl etwas zu holen gibt. Es war auf jeden Fall ein toller Ausflug.

Im Anschluss besuchten wir den angrenzenden Carara National Park. Hier hatten wir bereits vor ein paar Tagen einen Eintritt gekauft. Diesen wollten wir uns sichern, weil hier die Sichtung von roten Aras angepriesen wurde. Damals wussten wir nicht, dass wir die roten Papageien bereits am Strand von Uvita oder nun bei der Crocodile Tour sichten würden. Sie waren ja meist einfach zu finden, weil sie mit ihrem Gekrächze schon von weitem hörbar waren. Dennoch war der Parkbesuch auf der ganzen Linie ein Erfolg. Wir konnten den ersten Ameisenbär sichten, sahen auch ein Reh mit einem Jungen und eine kleine Herde Pekaris (Nabelschwein) auf ihrem Streifzug durch den Urwald. Auch an den in den Ästen tollenden Kapuzineräffchen konnten wir nicht rastlos vorbeigehen. Es ist immer noch eindrucksvoll, wie sich diese Tiere verhalten, wie sozial sie sind, aber vor allem wie dynamisch sich die Kletterkünstler bewegen. Und zum Schluss entdeckten wir noch ein niedliches Aguti-Junges, bevor wir den Park verliessen. Mittendrin im immer wieder stauenden „Ferien-Ende“-Verkehr fuhren wir gemächlich nach Alajuela, wo unsere Reise vor 6 Wochen begann.

Nach dem z‘Nacht im Hotel hiess es nun leider unsere Koffer für den morgigen Flug packen!

Parque Nacional Marino Ballena

Es gibt viele schöne Strände rund um Uvita. Der Nationalpark Marina Bellana vor unserer Haustür mit seinen beiden langen, unberührten Stränden die sich zur Sandbank und weiter zur Whale-Tail erstrecken, ohne irgendwelche Verkaufsstände oder sonstigem menschlichen Strandequipment hatte uns aber besonders gefallen.

Also packten wir nochmals unsere Rucksäcke für einen Tag am Strand, zahlten die Gebühr von 6$ pro Person und genossen den Weg entlang der Palmen. „Unser“ Platz vom letzten Besuch war noch frei, als Sonnenschutz dienen die Palmen und Mangroven-Bäume, das und das Schwemmholz bietet gäbige Sitzgelegenheiten rund um unserer grosses Strandtuch.

Im Gegensatz zum letzten Besuch, als etwa um 16:00 Uhr Ebbe war, diese heute bereits kurz vor 9:00 Uhr am Morgen und für 15:12 war heute High-Tide angesagt. Das Wasser kam also immer näher zu uns, letztes Mal mussten wir immer weiter laufen bis zum Wasser.

Heute schlenderten wir noch etwas den Trail im Innern des Waldes ab. Nach kurzer Zeit war ein lauter, krächzender Tumult in den Bäumen zu hören. Hoch über unseren Köpfen stritten etwa 10 rote Macaws (Ara-Papgeien) und boten uns eine aufregende Show. Nicht nur wir schauten dem bunten Treiben interessiert zu, auch zwei Tukane machten Stopp auf einem Ast und lugten zu den streitenden Papageien.

Die Zeit verging wie im Fluge und schlussendlich blieben wir wieder bis zum Sonnenuntergang bevor wir in der Dunkelheit zurück zum Parkeingang schlenderten.

Parque National Manuel Antonio

Bei strahlendem Sonnenschein sind wir am Morgen zum etwa eine Stunde entfernten Nationalpark Manuel Antonio gefahren. Wie bei den meisten Nationalparks müssen auch hier die kontingentierten Eintritte online erworben werden. Und da dies zwar der kleinste, aber meist besuchte Nationalparks ist, haben wir dies bereits einige Tage im Voraus erledigt.
Die geschäftige Gegend an der Küste vor dem Park ist mit ihren originellen Freiluftrestaurants, Shops und kleinen Hotels eine beliebte Urlaubsregion mit ihrer Nähe zu Stränden und Dschungelgebieten.
Wir hatten so einiges gelesen über den Manuel Antonio, wollten uns nun aber selber ein Bild machen, da wir sowieso in der Region waren.

Der Park ist bekannt für seine Vielfalt an Tieren und der grossen Wahrscheinlichkeit, diese zu sichten. Wir haben zwar schon sehr viele der Tiere Costa Ricas gesehen, aber es ist immer wieder spannend danach Ausschau zu halten und sie zu beobachten.
Der Park ist sehr einfach zugänglich mit breiten Wegen durch den Dschungel und Stegen über Mangroven.

Wir schlenderten den erstbesten Weg quer durch den Park Richtung der Strände, denn es war brütend heiss. Unterwegs sichteten wir ein paar Faultiere, in den Mangroven eine Schlange und viele Krebse. Im Gebiet der Strände gab es sehr viele Leguane und Kapuzineraffen zu entdecken.

Die Strände im Nationalpark sind wirklich paradiesisch und das Meer war heute sehr ruhig. Wir genossen die willkommene Erfrischung und konnten immer wieder Affen und Leguane beobachten.

Auch hier mussten um 15:00 die Strände geräumt werden, dafür sorgen die Park-Ranger, denn um 16:00 schloss der Park. Wir genossen die letzte Stunde unterwegs zum Ausgang in aller Gemütlichkeit, denn nun war es deutlich ruhiger und die Tiere nahmen den Park langsam wieder für sich ein.

Bevor wir nach Hause fuhren, gönnten wir uns im El Avión, in einem der originellen Restaurants, noch ein Apéro und Nachtessen mit exklusivem Blick auf den spektakulären Sonnenuntergang.

Rainmaker

Heute machten wir uns nach dem Frühstück zu einem neuen Dschungelerlebnis auf. Der Rainmaker-Park befand sich 1.5h Autostunden von unserem Ferienhaus entfernt. Die Anfahrtsstrasse der ersten 70 Minuten war wenig spektakulär. Die Strasse führte quer durch eine riesige Palmenplantage. Zu tausenden säumten riesige Palmen majestätisch die Strasse und reichten soweit das Auge blicken konnte. Eine Hochburg der Monokultur, aus der Palmöl gewonnen wird. Immer wieder tauchten Schilder auf, wie vielen Menschen diese Plantagen die Existenz sichern. Und dennoch stimmte uns dies etwas nachdenklich.

Der letzte Teil der Autofahrt führte uns wieder ins Hinterland durch kleine Dörfer. Hier wohnten Menschen mit einem sehr grossen Sicherheitsbedürfnis. Häuser wurden hinter Gittern, Mauern und Stromzäunen versteckt wie ein Hochsicherheitsgefängnis.

Als wir ankamen, war es bereits sehr heiss und wir freuten uns auf den schattigen Urwald. Der Rainmaker-Park war einmal mehr ein privater Park. Es schlängelte sich ein 3km langer Trail durch das Grundstück. Ein Highlight waren die zahlreichen Hängebrücken, die von Baumkrone zu Baumkrone führten. Diese wurden wohl selbst gebaut, denn sie bestanden aus zusammengebundenen Leitern. Meiner Ansicht nicht ganz sicher. Nun wurde auch klar, warum wir eine Einverständniserklärung beim Eingang unterschreiben mussten, diesen Park auf eigene Verantwortung zu betreten. Als wir wieder sicheren Boden unter den Füssen hatten, stand mir die Erleichterung wohl ins Gesicht geschrieben. Nun folgte der erfrischende Teil des Trails. Der Rückweg führte entlang eines kleinen Flusses, der immer wieder kleine Pools formte und so zahlreiche Möglichkeiten zum Baden bot. Selbstverständlich nutzten wir diese mehrmals und genossen die erfrischenden 23C des Wassers unter den schattigen Bäumen des Dschungels.

Jan wollte heute unbedingt noch eine Tukan sichten. Das haben wir leider nicht. Dafür haben wir den grünen Pfeilgiftfrosch gesichtet, was Noan sehr stolz machte, denn er sah ihn als erster.

Pünktlich zur Schliessung um 16:00 Uhr erreichten wir den Parkausgang und traten die „Heimreise“ an. Bei Einbruch der Dunkelheit erreichten wir noch einen Strand, um den Sonnenuntergang zu unserem 16. Hochzeitstag zu geniessen. Zuerst ganz langsam und zum Schluss ganz schnell sank die Sonne hinter dem Horizont ab. Daran werden ich mich nie sattsehen können. Einfach wunderschön.

Playa Ventana

Heute war wieder ein Strandtag angesagt. Um Uvita gibt es diverse Strände, also haben wir uns einen herausgepickt und sind 15 Minuten südwärts zur Playa Ventana gefahren. Dieser Strand heisst so, da auf einer Seite in den Felsen zwei Tunnels durch die Brandung herausgespült wurden, durch welche man bei Ebbe das Meer wie durch ein Fenster sehen kann.
Das Auto parkten wir untern den vielen Palmen, die den Strand säumten. Die noch grünen Kokosnüsse wurden bereits entfernt, natürlich nicht nur zum Schutz der Autos, sondern für den Verkauf an den Ständen, die es hier überall am Strand gab. Eisgekühlte grüne Kokosnüsse (Pipas genannt) mit einem Trinkhalm werden nämlich überall im Lande verkauft für 500 Colones (ca. 85 Rappen) und das darin enthaltene Kokosnusswasser ist wirklich sehr erfrischend.

Wir machten es uns im Schatten der Palmen gemütlich und erfrischten uns immer mal wieder im lauwarmen Meer. Der Strand war sehr flach abfallend und da heute am Abend Ebbe war, ging das Wasser immer weiter zurück, so dass ein immer breiterer Sandstrand freigelegt wurde, je später es wurde.

Wir blieben, bis kurz nach halb sechs die rote Sonne hinter dem Horizont verschwand und es rasch dunkel wurde.

Nauyaca Wasserfall

Nach dem Strandtag gestern zog es uns heute wieder in die Berge – also in den Dschungel. Wir machten uns auf zum Nauyaca Wasserfall, einem der schönsten Wasserfälle von Costa Rica. Dabei handelte es sich eigentlich um zwei Wasserfälle, die über zwei Ebenen in die Tiefe stürzten. Einer von ihnen war über 40 Meter hoch. Der Wasserfall mit dem dazugehören Fluss „Rio Barucito“ war in die wunderschöne, grüne Dschungellandschaft eingebettet.

Spannend war, dass an den Fluss „Rio Barucito“ auf beiden Seiten jeweils ein Grundstück angrenzt und natürlich beide Besitzer daraus ihren Profit schlagen. Auf der einen Flussseite bucht man einen Time-Slot, dass heisst, es wird eine fixe Eintrittszeit gebucht und darf sich danach 2 Stunden beim Wasserfall aufhalten, bevor man wieder abgeholt wird. Wir entschieden uns für den Eintritt auf der anderen Seite, dem Nauyaca Waterfall Nature Park. Die Zufahrtsstrasse zum Ticket-Office war zwar weiter entfernt in den Bergen und mit einer 7 km langen steilen Schotterstrasse nur für einen 4×4 Autos geeignet. Dafür durften wir uns aber den ganzen Tag im Park aufhalten. Nachdem wir beim Office unseren Wagen parkiert hatten, wurden wir mit einem alten Pritschen-Fahrzeug eine wirklich sehr, sehr steile Schotterstrasse zum eigentlichen Eingang gefahren. Von da führten fünf verschiedene kurze Trails durch den Urwald, zu den beiden Wasserfällen und zum Fluss. Sich bei der Hitze im schattigen Urwald aufzuhalten, war sehr angenehm. Nachdem wir ein paar Fotos vom wirklich beeindruckenden Nauyaca Wasserfall geknipst hatten, suchten wir uns dann aber etwas flussabwärts einen idyllischen Platz zum Verweilen. Nach wenigen Gehminuten waren wir ganz allein – oben beim Wasserfall tummelte sich bereits Massen von Touristen für Fotos und ein Bad im Pool des Wasserfalls – wir hatten den wunderschönen Fluss mit kleinen Poolbecken ganz für uns alleine. Pura Vida!

Wir stürzten uns in unsere Badesachen und sprangen alle schnell ins kühle Nass. Diese Abkühlung war sehr wohltuend. Die Zeit verstrich wie im Fluge. Wir badeten, spielten, kletterten auf Steine, fanden sogar kurze Naturrutschbahnen und genossen einfach nur die traumhafte Natur Costa Ricas. Die letzte Rückfahrt um 16:00 Uhr durften wir nicht verpassen. Darum traten wir um 15:20 Uhr unseren Aufstieg an, bevor es über die abenteuerliche Schotterstrasse wieder zum Parkplatz ging.

Die Jungs freuten sich, dass noch ausreichend Zeit war, um im Ferienhaus vor dem z‘Nacht noch im Pool zu plantschen. Und so neigte sich ein weiterer herrlicher Tag wieder dem Ende.

Parque Nacional Marino Ballena

Wir hatten uns nach den drei Tagen auf der Hochebene von Cartago sehr aufs Meer gefreut. Insbesondere unsere Jungs hatten heute nur einen Wunsch: Baden im Meer. Dies schien auch sinnvoll, denn bereits um 7:30 Uhr beim Frühstück draussen war es sehr heiss und wie waren sehr froh um das schattige Plätzchen.

Somit besuchten wir heute den Marino Ballena Nationalpark, der sich nur 5 Minuten von unserem Haus in Uvita befindet. Er gehört zum Osa-Schutzgebiet und ist berühmt dafür, dass hier Buckelwalen gesichtet werden können, die vorbeiziehen. Ballena heisst auf spanisch Wal. Leider ist aber im Moment nicht die Jahreszeit dafür – dies wäre aber toll gewesen. Trotzdem war es wunderschön. Die einsetzende Ebbe hatte uns einen breiten, feinen Sandstrand zu Füssen gelegt. Immer wieder entdeckten wir Löcher, aus denen kleine und Krebse oder schrimpsartige Tierchen hervorkrochen. Es hatte so viele kleine Krebse, dass man das Gefühl hatte, der Strand wäre voll von im Winde wehender kleiner Baumwollknäuel. Wir suchten uns ein schattiges Plätzchen unter den Palmen und hatten sogar eine Menge Sitzgelegenheiten durch das viele Schwemmholz. Ein magisches Örtchen.

Im Verlauf des Nachmittags entfernte sich das Meer zunehmend von unserem Sitzplatz. Um 16:00 Uhr hatte die Ebbe ihren Tiefpunkt erreicht und setzte in der Mitte ein riesige Sandbank frei. Ein weiters Naturspektakel, weil die Sandbank und die davor liegenden Felsen einer Fischflosse glich, an der rundherum die Wellen brachen. Ein Traum. Wir wagten eine Erkundung bis zum Rande der Fischflosse, wo spitzige Riffsteine den Weg mit den Flipflops zunehmend erschwerten. Auch hier gab es viele Krebse zu entdecken. In den Steinen hatten sich kleine Becken gebildet, die kleine Fische beherbergten, die geduldig auf die nächste Flut warteten. Wir schlenderten langsam zurück zu unserem Platz, als langsam wieder die Flut einsetzte. Bald stellten wir erschreckend fest, dass es bereits 17:20 Uhr war. Wir entschieden uns, noch zu bleiben und den bevorstehenden Sonnenuntergang über dem Meer zu geniessen. Es war magisch, trotz ein paar Schleierwolken. Ein Moment, der definitiv in unserer Erinnerung einen Platz findet. Um 17:39Uhr verschwand die rote Sonne am Horizont. Mit der einbrechenden Dunkelheit wanderten wir nun etwas zügiger zum Parkausgang und blickten auf einen herrlichen Tag zurück.

Parque Nacional Los Quetzales

Heute stand wieder eine Zügelaktion auf dem Tagesplan. Inzwischen hatten wir eine Routine entwickelt und jeder wusste genau, was zu tun ist beim Häuserwechseln, so dass das Aufräumen und Einpacken schnell von statten ging. Wir hatten auch noch Gelegenheit den Vermieter, einen pensionierten Griechen, verheiratet mit Vera, welche auf diesem Anwesen aufgewachsen ist, kennenzulernen und eine kurzen Schwatz zu halten. Es ist immer spannend, Geschichten von hier lebenden Menschen zu erfahren. Sie leben jeweils 9 Monate in Kanada und in den 3 kältesten Wintermonaten hier in Costa Rica.

Über die Route 2, den Pan-America-Highway, ging es ab Cartago weiter Richtung Süden nach Uvita. Mit 3335m führten uns die Strecke über den höchsten Punkt des Pan-America Highways. Trotzdem ist es auf dieser Höhe noch angenehm warm und die Strassenränder sind mit sattgrünen Pflanzen und Bäumen gesäumt. Das Klima unterscheidet sich definitiv von jenem in der Schweiz. In den Hochtälern auf 1400 m.ü.M. befinden sich hier noch grosse Städte mit Universitäten, Spitälern usw.

In der Hoffnung einen Quetzal zu sehen, besuchten wir unterwegs den Los Quetzales National Park. Dieser ist 4117 ha gross und liegt auf rund 3300 m.ü.M. Durch den Park führten zwei Trails, die wir dazu nutzten, die Füsse etwas zu vertreten und einen Picknick einzulegen. Wir konnten zwar ein paar bunte Vögel entdecken und genossen auch das Vogelgezwitscher im Wald. Jedoch konnten wir keinen Quetzal sichten. Im grünen Wald kann sich der seltene Vogel mit seinem grünen Gefieder auch optimal tarnen. Wir stellten uns die Frage, wie lärmempfindlich das Vögelchen wohl ist. Denn still durch den Wald zu schlendern, gehört nicht gerade zu den Stärken unserer Familie.

Kurvig und langsam wieder hinunter ins nächste Hochtal führte uns die verbleibende 2-stündige Fahrt weiter durch die Wälder. In San Isidor verliessen wir die Route 2 und fuhren über die die 243 über einen weiteren Kamm hinunter nach Dominical, wo wir wieder die Pazifikküste erreichten.

In Uvita hatten wir nun unser letztes Ferienhaus bald gefunden. Noan und Mael erfreuten sich an ihrem Einzelzimmer, Mael hatte sogar einen Bürotisch – praktisch für seine Aufgaben. Nach den Tagen auf 1300m und darüber, war es aber wieder sehr, sehr heiss. Da war eine Abkühlung im hauseigenen Pool sehr willkommen, bevor wir es uns wieder wohnlich machten für die letzte Woche.

Ein Reise-Blog von Jan und Fabienne